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PersonalmangelStadt Köln ruft Millionen für Sanierung von Schultoiletten nicht ab

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Soll es in Zukunft nicht mehr geben: Marode Schultoilette in einem Kölner Gymnasium

Soll es in Zukunft nicht mehr geben: Marode Schultoilette in einem Kölner Gymnasium

Köln – An vielen Schulen ist der Zustand der Toilettenanlagen ein Dauerärgernis. Doch schnelle Abhilfe zu schaffen, ist offensichtlich nicht so einfach. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, ist es nicht gelungen ein zusätzliches Maßnahmenpaket wie geplant umzusetzen, das der Stadtrat Ende 2017 beschlossen hatte.

Nur eine von zehn Toiletten saniert

2,3 Millionen Euro standen zur Verfügung, um im vergangenen Jahr zehn Toilettenanlagen zu sanieren. Die Schulen mussten als Bedingung ein Reinigungs- und Unterhaltungskonzept vorgelegt haben. Die Ratspolitiker werden nun darüber informiert, dass nur ein einziges Bauprojekt wie geplant in 2018 fertiggestellt wurde. 

Es handelt sich um die Toiletten der Höhenberger Hauptschule an der Nürnberger Straße, für die 51 500 Euro ausgegeben worden. Es war das zweitkleinste Projekt des Pakets.

Projekte zurückgestellt

Größere und teurere Maßnahmen wurden verschoben. Sechs Sanierungsprojekte sollen nun in diesem Jahr, eine in 2020 umgesetzt werden. Zwei Projekte wurden zurückgestellt, weil an den Schulen zunächst größere Bauprojekte anstehen.

Planungen und Ausschreibungen auch solch kleinerer Baumaßnahmen würden zunehmend länger dauern, so die städtische Gebäudewirtschaft. So leide nicht nur die Kölner Bauverwaltung sondern auch externe Partner unter dem zunehmenden Mangel an Fachpersonal. Erschwerend komme die „enge Marktlage“ hinzu. Es gebe Ausschreibungen, bei denen keine einzige Baufirma ein Angebot vorlege. Sie müssten zum Teil mehrfach wiederholt werden.

Die Stadt möchte nun für die Toilettensanierungen, die an zahlreichen Schulen nötig sind, ein „Projektteam“ ins Leben rufen, dass Maßnahmen stadtweit koordiniert und möglicherweise auch in größeren Paketen ausschreibt. Ob das viel bringt, wird von Experten bezweifelt. Ein weiteres Gremium ändere nichts am Fachkräftemangel und der allgemeinen Marktlage.

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