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„Unser Fehler“Riesenrad in Köln-Deutz an falscher Stelle aufgebaut

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Riesenrad

Das Riesenrad stand auf dem falschen Platz.

Köln – Die „Wilde Maus“ stürzt sich schon in die Tiefe, die Autoscooter stehen bereit, die Geisterbahn rotiert bereits und so auch Rocket, die Riesenschaukel. Und eigentlich würde sich auch das Riesenrad der Beckers schon am Deutzer Rheinufer drehen, gäbe es nicht „tja, ich sag mal, die alten Routinen“. Willi Krameyer, einer von vier Vorsitzenden der Gemeinschaft Kölner Schausteller, sagt es frei heraus: „Unser Fehler“.

Wäre alles so gelaufen, wie es immer auf dem Deutzer Kirmesplatz läuft, dann hätte das Riesenrad ja auch auf dem richtigen, weil angestammten Platz gestanden. „In Corona-Zeiten ist aber eben nichts wie immer. Das Rad muss umziehen, leider.“

Kran muss eingesetzt werden

Das Riesenrad der Firma Becker aus Kaiserslautern war gerade fertig aufgebaut, da wurde klar, auf dem Corona-Plan muss es ans andere Ende des Platzes. „Nun stehen wir da mit kurzem Hemd und der arme Mann muss abbauen und erneut aufbauen“, sagt Krameyer. Und so ein Umzug sei etwas anderes als würde man mal eben das Auto umparken. Der große Kran muss wieder kommen, das Rad muss komplett demontiert und verladen werden.

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Normalerweise findet die Deutzer Kirmes an Ostern und im Herbst statt. Weil die Schausteller aber nach über eineinhalb Jahren Corona-Stillstand finanziell am Ende seien, so Krameyer, „haben wir jetzt eine Popup-Kirmes auf die Beine gestellt, so wie das in vielen anderen Städten wie Hannover, Düsseldorf oder Dortmund auch schon gemacht wurde“. Normalerweise mieten die Schausteller den Kirmesplatz und richten sich darauf ein. Unter Corona-Bedingungen aber muss der Freizeitpark komplett eingezäunt werden und ist nur über einen Eingang zugänglich, weil gleichzeitig nur 4000 Besucher rein dürfen. Die Veranstalter erheben einen Euro Eintritt von jedem Besucher, da sie die Kosten für Corona-Vorsichtsmaßnahmen– Notbeleuchtung, Desinfektion – reinholen müssen.

Normalerweise sind es rund 100 Fahrgeschäfte, dieses Mal 50, weil zwischen den Karussells und den Buden größere Sicherheitsabstände und eine Einbahnstraßenregelung eingehalten werden müssen.

„Wir werden drüber lachen“

Das Riesenrad, das versichert Krameyer, wird pünktlich zur Eröffnung am Samstag am richtigen Platz stehen – 25 Meter hoch und funkelnagelneu. Die Pop-up-Kirmes ist die erste Veranstaltung für das neue Rad der Beckers. Zwei Tage brauchen sie normalerweise, um ihr Rad aufzubauen, einen Tag für den Abbau. „Jetzt packen hier viele mit an“, sagt Krameyer. Die Schausteller seien eine große Gemeinschaft. „Hier sind viele willige Helfer.“ So ein Malheur passiere kein zweites Mal, sagt er. „In ein paar Jahren werden wir das als Anekdote erzählen: Weißt du noch, wie wir das Riesenrad zweimal aufgebaut haben. Und wir werden drüber lachen.“

Der Pop-up-Freizeitpark ist bis 22. August mittwochs bis sonntags von 13 bis 21.30 Uhr geöffnet.

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