„Porzer Perle am Rhein“Kölner Groov soll attraktiver werden

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Groov-Paar

Der Grünschnitt an den Wegen an der Groov soll künftig regelmäßiger erfolgen.

Köln-Zündorf – Die Sonnenstrahlen brechen sich im Licht der Fontäne. Auf den Sitzbänken genießen Menschen ein Eis, andere ein kühles Getränk im Biergarten. Auf dem Minigolfplatz dreht ein Vater mit seinem Sohn eine Runde. Leute sind mit dem Fahrrad unterwegs, andere zu Fuß – gerade bei schönem Wetter ist die Zündorfer Groov ein beliebtes Ziel. „Eine Perle am Rhein“, sagt Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller. Hier finde jeder etwas. Familien, Senioren, der Mann oder die Frau mit Hund. „Die Groov ist einfach ein attraktives Ziel“, sagt Stiller. Besonders für die Porzerinnen und Porzer, aber nicht nur.

Doch wie bei allem gilt es, dass man sich drum kümmert. Schließlich soll die Groov ja auch attraktiv bleiben. Das allerdings könne nicht nur durch fleißige Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler wie die Groov-Paten erfolgen, sondern eben auch durch die Stadt. „In der Bezirksvertretung Porz ist es unsere Aufgabe, Wünsche, Ideen, Anregungen und Probleme der Bürgerinnen und Bürger aufzunehmen und sich darum zu kümmern“, so die Bezirksbürgermeisterin. Das mündet dann in Anträge, die in der Bezirksvertretung (BV) diskutiert und darüber entschieden werden. In der jüngsten Sitzung des Stadtbezirksgremiums gab es eine Reihe von Anträgen von CDU und Grünen, die zum Erhalt der Attraktivität der Groov als Ausflugs-, Freizeit- und Erholungsziel beitragen sollen.

Basketballplatz kriegt neue Markierungen

Der Basketballplatz ist ein beliebter Treffpunkt. Vier junge Männer spielen im Modus Zwei-gegen-Zwei gegeneinander. Ab und an geht der Ball ins „Netz“, manchmal auch daneben. Und manchmal ist ein Spieler auf dem Weg zu den nächsten Punkten nur mit einem Foul zu stoppen. Dann gibt es einen Freiwurf. Von wo der ausgeführt werden muss, können die Spieler nur erahnen. Genauso, ob es ein Wurf aus der Distanz ist, der mehr Punkte einbringt. Denn: Es fehlen die Markierungen auf dem Boden. Das soll sich ändern, findet die BV Porz. Neben den Markierungen sollen aber auch gleich die Körbe erneuert werden, heißt es in dem einstimmig verabschiedeten Antrag. Auch Ballfangzäune sollen aufgestellt werden. Während das Basketballfeld von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gut angenommen wird, sieht das bei dem Rollhockeyfeld gegenüber anders aus. Das ist bis auf die beiden Stahltore verwaist.

Auf der Hockeyfläche entsteht ein Skatepark

„Die vorhandene Rollhockeyfläche ist nicht mehr zeitgemäß“, heißt es in dem Antrag von CDU und Grüne. Deswegen soll das Hockeyfeld verschwinden und Platz für einen Skaterparcours machen. So einer fehlt in Porz und die ungenutzte Hockeyfläche an der Groov sei prädestiniert dafür. Denn die ist weit weg von Wohnhäusern. „So können wir dem Wunsch der Skater-Szene in Porz nachkommen, ohne, dass sich Anwohnerinnen und Anwohner gestört fühlen könnten“, sagt Bezirksbürgermeisterin Stiller.

Die Idee findet bei den Vertreterinnen und Vertretern der Parteien in der BV Porz großen Anklang. Mit einstimmigem Votum ist die Stadtverwaltung nun beauftragt, die Hockeyfläche in einen attraktiven Skate-Parcours umzuwandeln. So wie es andernorts in Köln, etwa im Rheinpark oder in Höhenberg in der Nähe der Merheimer Heide bereits gibt.

Schausteller will Pop-Up-Biergarten einrichten

Den Antrag eines Schaustellerbetriebes, auf dem Kirmesplatz an der Groov für einen Monat einen Pop-Up-Biergarten einzurichten, hat die BV Porz im März mehrheitlich abgelehnt. Dieser sei keine der zugelassenen traditionellen Veranstaltungen im Sinne des Nutzungskonzeptes von 2001. Das soll sicherstellen, dass Anwohnerinnen und Anwohner sowie das Landschaftsschutzgebiet vor zu vielen Veranstaltungen geschützt werden. Im Juni wurde der BV mitgeteilt, dass der Schaustellerbetrieb gerichtlich gegen das Nutzungsverbot vorgegangen ist und das Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Köln gewonnen hat. Auf den weiteren Klageweg hat die Verwaltung verzichtet und eine Genehmigung für den Zeitraum ab dem 19. August erteilt.

Die Bezirksvertretung Porz fühlt sich dahingehend von der Verwaltung schlecht beraten und bittet auf Antrag der SPD um einen Sachstandsbericht in der Sitzung am 4. November. Geklärt werden soll unter anderem, warum das Nutzungskonzept nicht rechtssicher ist. Auch soll die Verwaltung erläutern, was sie unternimmt, um ein Konzept zu erstellen, das vor Gericht Bestand hat und warum sie darauf verzichtet hat, die BV Porz einzubeziehen. Sie habe sich damit, unabhängig von der rechtlichen Situation, über einen bestehenden Beschluss hinweggesetzt. (rde)

Doch nicht nur Sport- und Freizeitmöglichkeiten gilt es im Blick zu haben, damit die „Perle am Rhein“ glänzen kann. Manchmal sind es scheinbar banale Dinge, die ebenfalls mit berücksichtigt werden müssen. So haben die Groov-Paten jüngst schon die Trauerweide am Teehaus am Ende der Gütergasse beschnitten. Doch kann es nicht Aufgabe von ehrenamtlich tätigen Menschen sein, sich auch um den Grünschnitt an den Geh- und Radwegen zu kümmern. Die sollen laut Beschluss der BV Porz in „geregelten Abständen“ – also öfter als sonst – von der Stadtverwaltung zurückgeschnitten werden. Denn oft sei es der Fall, dass wegen der starken Vegetation an den Rändern der Wege, diese bis zur Hälfte zugewachsen sind. Anstatt drei Meter seien die Wege dann an manchen Stellen nur noch 1,50 Meter breit, heißt es in einem Antrag von CDU und Grünen. Sollte das Grünflächenamt nicht ausreichend Kapazitäten haben, soll geprüft werden, ob eventuell Fremdfirmen mit den Arbeiten im Landschaftsschutzgebiet beauftragt werden können, heißt es in dem einstimmig gefassten Beschluss.

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Das Wegenetz an der Groov ist zu einem großen Teil mit Pflaster ausgestattet. Das liegt oft tiefer. Das hat den Nachteil, dass bei starkem Regen oder bei Hochwasser gerade diese Stellen verschlammen. Würde das Niveau angehoben und das Pflaster durch eine wassergebundene Decke, wie es sie beispielsweise bei der Forststraße gibt, ersetzt, könnten Reinigungs- und Instandhaltungskosten gesenkt werden.

Ebenfalls neu gemacht werden soll der derzeit asphaltierte Weg am Spielplatz. Der Asphalt soll durch eine wasserdurchlässige Wegedecke mit Findlingen ersetzt und mit einer Bank ausgebaut werden. Am Zugangsbereich Marktplatz, wo jetzt Poller stehen, soll ein Drängelgitter barrierefrei errichtet werden. Gleiches gilt für den Bereich vom Kirmesplatz auf den neu angelegten Weg. Durch den Ausbau des Spielplatzes mit dem Spielschiff sei der Bereich noch höher durch Familien frequentiert. Weil der Weg auch von Radlerinnen und Radlern genutzt werde, sollen die Neuerungen den Radverkehr an der Stelle zur Sicherheit der Kinder vermindern. Auch verweist die BV in diesem Zusammenhang auf die Fahrradstraße über den Kirchweg.

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