Streit über NeubauEltern wollen Grundschule weiter an der Porzer Hauptstraße

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Die Schule muss an der Hauptstraße bleiben, fordern die Elternvertreter Norbert Laslo (l.), Andrea Ring (2.v.l.), Skadi und Achim Kautz (r.); unterstützt werden sie von Klaus Schäfer (M.), Geschäftsführer vom Bündnis Porz-Mitte.

Die Schule muss an der Hauptstraße bleiben, fordern die Elternvertreter Norbert Laslo (l.), Andrea Ring (2.v.l.), Skadi und Achim Kautz (r.); unterstützt werden sie von Klaus Schäfer (M.), Geschäftsführer vom Bündnis Porz-Mitte.

Porz – Das Gebäude ist marode, ein Neubau dringend erforderlich – soweit herrscht Einigkeit über die Grundschule an der Hauptstraße in der Porzer Innenstadt. Doch wo die neue Schule hinkommen soll, darüber streiten Politiker, Bürger und Elternvertreter seit geraumer Zeit. Vor allem CDU und Grüne in der Bezirksvertretung bevorzugten bis jetzt einen Umzug der Schule auf ein Grundstück an der Glashüttenstraße. Die SPD-Fraktion und die Elternschaft hingegen sind für einen Verbleib an der Hauptstraße. Mit einem Plakat gegenüber der Post an der Philipp-Reis-Straße machen die Eltern nun erneut aufmerksam auf ihre klare Forderung, den Neubau nur auf dem aktuellen Grundstück zu realisieren. Abgebildet auf dem großflächigen Werbeträger ist das Ergebnis einer nicht-repräsentativen Online-Umfrage des „Kölner-Stadt-Anzeiger“, bei der die Teilnehmer ihre Meinung zu den Neubauplänen ausdrücken konnten. „80 Prozent haben für den Verbleib gestimmt“, sagt Norbert Laslo vom Elternbeirat der Schule. Abgestimmt haben mehr als 300 Leser. Die Umfrage ist von Mai 2018 und war verbunden mit einem Artikel über die Kontroverse zum Schulneubau.

„Wir wünschen uns endlich ein definitives Votum der Politik für den jetzigen Standort“, fordert auch Achim Kautz aus der Elternschaft. Seine siebenjährige Tochter Svea besucht die zweite Klasse der Schule, und die vierjährige Tochter Liska wird bald eingeschult. Sollten sich die Befürworter einer Schulverlegung durchsetzen, befürchtet Kautz eine Verzögerung des Neubaus.

Für ein neues Gebäude an der Hauptstraße gibt es bereits Pläne in der Verwaltung. „Bei einem Neubau an der Glashüttenstraße müssen ganz neue Pläne erstellt werden, das verzögert den Bau wohl um mindestens zehn Jahre, hat man uns mitgeteilt“, sagt Kautz. In der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung steht eine Entscheidung über den Schulstandort auf der Tagesordnung. Abgestimmt werden soll über das Integrierte Handlungskonzept für Porz-Mitte. Damit sollen Fördergelder vom Land für Bauprojekte eingeworben werden, der Schulneubau ist auch Teil des Isek.

Der Beschluss stand schon vor den Sommerferien auf der Tagesordnung im Stadtteil-Parlament, wurde jedoch auf Betreiben der CDU geschoben. „Wir müssen den ganzen Ort im Blick haben und die Grundstücke bestmöglich nutzen“, argumentiert Werner Marx, CDU-Fraktionschef. Er könnte sich neue Wohnungen und Gewerbe am heutigen Schulstandort vorstellen.

Die Porzer SPD-Fraktion jedoch sieht das ganz anders. Sie setzt sich vehement für den Erhalt des Standortes an der Hauptstraße ein. „Am aktuellen Standort ist der Verbund von Grundschule und der benachbarten Musikschule deutlich besser und einfacher zu erhalten“, sagt Lutz Tempel, stellvertretender SPD-Fraktionschef.

Bezirksvertreter tagen

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung ist am Dienstag, 11. September, um 17 Uhr im Saal des Bezirksrathauses, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem das aus der vorangegangenen Sitzung geschobene Integrierte Stadtentwicklungskonzept für Porz-Mitte, sowie dazu ein ergänzender Antrag der SPD-Fraktion, der eine definitive Entscheidung für einen Neubau der Grundschule am aktuellen Standort fordert. Zudem geht es um den Bebauungsplan für die komplette Umgestaltung des Deutzer Hafens und ein Neubaugebiet in Wahn an der Ecke von Frankfurter Straße/Am Bahnhof, wo der Bau von 24 Wohnungen, einer Kita und Büroflächen geplant ist. (af)

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