Alle Mitarbeiter entlassenBelegschaft reagiert entsetzt auf Kaufland-Pläne in Eil

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Real Porz

Die Tage des Marktes in Eil sind gezählt. 

Porz-Eil – Am 30. Juni ist für die 97 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Porzer Real Marktes Schluss. Dass die Stimmung innerhalb der Belegschaft nicht gut sei kann, ist klar. „Mittwoch nach Ostern sind wir davon unterrichtet worden“, sagt Anna Myschor, Vorsitzende des Betriebsrates beim Porzer Markt, am Telefon. Das sei aus heiterem Himmel gekommen, denn eigentlich stand mit Kaufland schon eine andere Kette parat, in die der Markt an der Rudolf-Diesel-Straße integriert werden sollte.

Markt in Köln-Porz kann nicht integriert werden

„Wir waren nie ein Markt, der für eine Schließung infrage kam“, sagt Myschor. Ein Jahr nachdem Real den Markt 2007 von Wal Mart übernommen hatte, habe er Plus gemacht. Und das sei bis heute so. „Wir sind kein Standort, den man einfach schließt.“ Und doch wird es so kommen – zumindest für einen gewissen Zeitraum. So haben es Real GmbH und Kaufland angekündigt. Grund sind geplante Umbauarbeiten, dadurch könne der Markt nicht „zeitnah integriert werden“, hatte Kaufland schriftlich auf Anfrage mitgeteilt.

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Und Real teilt weiter mit, dass Umbau und Sanierung zeitlich so umfangreich sein würden, „dass die Voraussetzungen für einen Betriebsübergang in diesem Fall nicht vorliegen“. Genau dieser Punkt ist es, der bei der Real-Belegschaft in Porz sauer aufstößt. „Wir fühlen uns als Spielball zwischen den Unternehmen“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Myschor. Bei einer technischen Schließung, weil der Markt umgebaut wird, die länger als neun Monate dauert, gebe es keine Verpflichtung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu übernehmen, so Anna Myschor.

Betriebsrat erwartet Sozialpläne

Pläne für einen Umbau habe es schon zu früheren Zeiten gegeben. Einmal noch unter Wal Mart und dann unter Real. Aus beiden Vorhaben sei nichts geworden, sagt Myschor. Den letzten großen Umbau habe es 1993/94 unter dem Namen Continent gegeben. Da sei die Aufteilung im Markt anders geregelt worden. Myschor und ihre Kolleginnen und Kollegen im Betriebsrat bereiten sich nun darauf vor, dass Real mit einem Sozialplan auf sie zukommen wird. An den zu erwartenden Verhandlungen wolle man nicht alleine teilnehmen. „Wir haben einen Anwalt an unserer Seite.“ Nicht nur der Real-Markt in Porz soll in andere Ketten und Einzelhandelsunternehmen integriert werden. Im Juni 2020 hatte die SCP Group 276 Real-Märkte übernommen, allerdings um sie direkt wieder an andere Unternehmen zu veräußern.

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