Bereits Ende JuniSupermarktkette Real entlässt in Kölner Filiale alle Mitarbeiter

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Zum 30. Juni schließt der Real-Markt in Porz-Eil.

Köln – Plaza, Interspar, Continent, Wal Mart – sie alle sind Geschichte. Und nun reiht sich auch Real in die Liste mit ein. Wie die Real GmBH mitteilt, wird der Markt an der Rudolf-Diesel-Straße nach gut 15 Jahren zum 30. Juni geschlossen. Dass die Schließung kommen wird, war angekündigt, wird die Real-Kette doch derzeit bundesweit zerschlagen. Doch der Zeitpunkt war noch offen.

Neu ist auch, dass Kaufland, das den Markt übernehmen will, dies nicht direkt tun wird. „Da umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten durch den Vermieter notwendig sind, ist eine zeitnahe Integration des Real-Marktes … nicht zu realisieren“, heißt es auf Anfrage. Details zur Sanierung wolle man nicht geben.

Umbau hat negative Auswirkungen auf die Belegschaft

Fakt ist, dass ein Umbau und Sanierung nicht von heute auf morgen passieren wird. Und das hat wiederum Auswirkungen auf die Belegschaft. Eigentlich gilt laut Paragraf 613a Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Betriebsübergang automatisch mitgenommen werden. Doch spielt hier der Faktor Zeit eine Rolle. Die Real GmbH bestätigt das weitestgehend.

Umbau und Sanierung würden zeitlich so umfangreich sein, „dass die Voraussetzungen für einen Betriebsübergang in diesem Fall nicht vorliegen“. Heißt also, mit Schließung zum 30. Juni stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Job da. Vonseiten der Real GmbH wird dies so formuliert: „Dadurch wird es leider auch zwangsläufig zur Kündigung aller 97 Arbeitsverhältnisse kommen.“ Es sei bis zuletzt mit „allen verfügbaren Mitteln an einer Lösung gearbeitet worden, bei der idealerweise die Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten geblieben wären“, so ein Real-Sprecher schriftlich.

Bieter-Krimi zwischen großen Discounterketten

Dass der Standort nicht mehr zu Real gehören wird, hat mit der Übernahme der Real GmbH durch die SCP Group im Juni 2020 zu tun. SCP hatte 276 Real-Filialen übernommen und sie in einem Bieter-Krimi zwischen Ketten wie Kaufland, Globus, Edeka und anderen Unternehmen aus dem Lebensmitteleinzelhandel aufgeteilt. Die ehemaligen Real-Standorte werden unter neuem Namen weiterbetrieben, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß dem BGB meist übernommen.

So soll es laut Kaufland auch in Gremberg sein. Dort ist geplant, dass zum 9. Mai der Real-Markt integriert wird und am 12. Mai unter neuem Namen wieder öffnet. „Alle Real-Mitarbeiter, die zum Zeitpunkt des Betriebsüberganges in einem gültigen Arbeitsverhältnis zu Real stehen, erhalten bei uns eine neue berufliche Perspektive“, so eine Kaufland-Sprecherin schriftlich. Sie hätten langjährige Erfahrung im Einzelhandel, seien „die Experten vor Ort, kennen das Geschäft und die Kunden“.

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Das trifft auch auf die Beschäftigten im Real-Markt in Eil zu. Doch sie schauen in die Röhre. Wie auch die Mitarbeiter der Läden wie Fressnapf, Siemes Schuhcenter oder Kik auf dem Eiler Real-Gelände? Ob die auch von der Schließung des Real-Marktes betroffen sind, ist unklar. Die Real GmbH äußert sich nur dahingehend, das Gespräche laufen.

Kaufland teilt dazu schriftlich mit: „Zur Zukunft der ansässigen Dienstleister können wir keine Auskunft geben.“ Zu denen gehören unter anderem auch eine Apotheke, ein Schlüsseldienst nebst Post und Imbissbuden. Auch ihre Zukunft ist ungewiss, vor allem bei denen, die sich im Gebäude befinden, das saniert werden soll.

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