Ein Stadtteil feiert sichDas war los bei der Pro-Porzer Presse-Party im Yacht-Club

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Prinz Freddy I., Jungfrau Jaci und Bauer Sven 

Zündorf – Die Porzer Zukunft gut zu gestalten ist eine ernstzunehmende Sache – am Montag bei der Pro-Porzer Presse-Party durfte der Blick nach vorn und zurück aber ausgesprochen heiter ausfallen. Bei der „PPPP“ kommen seit 1969 jährlich in der Karnevalszeit viele der für Porz engagierten Männer und Frauen zusammen und haben Vergnügen am Austausch beim Kölsch. Die Porzer Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ liefert das ganze Jahr über Nachrichten und Kommentare aus dem Porzer Leben und pflegt dazu engen Kontakt mit Menschen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Diese Gäste aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Organisationen feierten im Saal des Clubs für Wassersport. "

Gereimter Spott vom Norbert Becker

Der Lokalchef des Kölner Stadt-Anzeiger, Christian Hümmeler, Stadtteil-Redaktionsleiterin Lioba Lepping und der Porzer Redaktionsleiter Peter Limbach begrüßten die Besucher zur 51. Party und luden sie dazu ein, sich an einem satirisch zugespitzten Jahresrückblick zu erfreuen. Der frühere Porzer Bezirksamtsleiter Norbert Becker in seiner karnevalistischen Rolle als „Huusmeister vum Rothuus“ ließ mit gereimtem Spott allerlei Porzer Knatsch Revue passieren. Mit seinen Versen über diverse Parteiquerelen, den gekaperten Krankenhausförderverein, die ewigen Planungen neuer Porzer Verkehrswege und die Geschäftsansiedlung in der neuen Porzer Mitte traf er den Nerv und gab den Gästen Gesprächsstoff.

Streit um Discounter

Eines der heiklen Porzer Themen greift auch der aktuelle PPPP-Orden auf. Diplom-Designerin Barbara Berghausen hat für das Ordensmotiv ein „Porzer Poker“-Blatt entworfen. Unterm As mit dem Stadtwappen zeigt es Karten mit den Logos von Discountern oder Einzelhandelsketten, die als Ankermieter im „Moderne Stadt“-Neubau in Frage kämen.

Alles zum Thema Bernd Petelkau

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Je nach Auswahl der Spielkarte könnte der gefürchtete geschäftliche Niedergang von Porz abgewendet werden. Keine Sorgen muss man sich in Porz um den Erhalt der Karnevalsbegeisterung machen. Das Kinderdreigestirn mit Prinz Maurice, Jungfrau Lina und Bauer Emilio samt den gut aufgelegten Fünkchen der Kinderprinzengarde sorgten mit ihren närrischen Geboten für Heiterkeit.

Prinz Freddy I. warb für den Karneval

Das „große“ Dreigestirn mit Prinz Freddy I., Jungfrau Jaci und Bauer Sven steckte mit überschäumender Lebensfreude die Gäste an und Freddy nutzte die Gelegenheit, für die schönen Seiten des Fasteleer zu werben. „Wenn junge oder ältere Menschen Karneval feiern, geht es nicht ums Saufen und um schlechtes Benehmen“, widersprach er dem mitunter unerfreulichen Image des rheinischen Karnevals in der bundesdeutschen Öffentlichkeit. „Der Fastelovend stiftet Lebensfreude, bringt Spaß am Singen, Tanzen, Miteinander und auch an der Hilfe für andere“.

Was das Dreigestirn mit seiner  pendenaktion zugunsten des Bauspielplatzes Senkelsgraben unter Beweis stellt. Einzigartig ist übrigens der Aufzug des Trifoliums mit zwei Begleitgarden. Nur bei der PPPP kommen die Tollitäten mit Abordnungen und Tanzpaaren sowohl des Garde-Korps Blau-Weiß Zündorf als auch der KG Fidele Grön-Wieße Rezag.

Gute Seelen aus den Veedeln

Sigrid Alt, Vorsitzende des Bürgervereins Porz Mitte, freute sich mit ihrer Stellvertreterin Anita Mirche, dass sie im Kölner Rosenmontagszug mitlaufen darf. Das geschieht im Rahmen einer Aktion von Festkomitee Kölner Karneval und „Kölner Stadt-Anzeiger“, mit der gute Seelen aus den Kölner Veedeln ausgezeichnet werden. „Ein Traum“, sagte Alt und dankte Bezirksbürgermeister Henk van Benthem, der sie zur Teilnahme vorgeschlagen habe.  

Um die korrekte karnevalistische Kopfbedeckung ging es im Plausch zwischen Detlef Morus und Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld. Merfeld ist genau wie Morus Senator bei den Grön-Wieße, trug aber nicht die Rezag-Mütze, sondern eine eigene mit Kölner Stadtwappen und seinen Initialen. „Ich bin hier als Bürgeramtsleiter, deshalb muss ich meine Mütze tragen“, erklärte Merfeld.

Geplante Brücke sorgt die Langeler

Ernsteres stand im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Mitgliedern der Liburer und Langeler Bürgervereine. Thema war die mögliche Autobahnbrücke, die in der Nähe von Langel den Rhein queren könnte. „Wir sind gegen das Projekt“, sagte Klaudia Odenthal vom Ortsring Langel. Helmut Marti, Vorsitzender des Liburer Bürgervereins, ist eher ein Befürworter der Brücke.

Die neue Rheinquerung soll unter anderem Verkehrsprobleme in Porz lösen, könnte aber für erheblichen Verkehrslärm in Langel sorgen. Man tausche sich aus und suche nach einer möglichen gemeinsamen Haltung zu dem Mammutprojekt, versicherten die Gesprächspartner. Austausch war auch das Stichwort für SPD-Politiker Christian Joisten, der über den Abend verteilt ganz unterschiedliche Gesprächspartner hatte. „Hier werden Impulse gegeben von Bürgern und Vereinen, die wir dann in der Politik gut aufgreifen können“, sagte der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion.

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