Abo

Einkaufen in KölnRewe-Markt zieht von Friedrichstraße in die Porzer Mitte

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Rewe-Markt eröffnet in Porzer Mitte.

Köln-Porz – Der junge Mann zeigt sich irritiert. Als er eine Getränkeflasche auf das Band an der Kasse in dem Rewe-Markt an der Friedrichstraße legt, fragt er die Dame an der Kasse: „Darf man fragen, was hier los ist?“ „Wir schließen“, entgegnet ihm die Dame freundlich und fügt hinzu: „Und ziehen dann um die Porzer City.“ Der Mann nickt und bedankt sich für die Info.

Die Schilder, die auf die anstehende Schließung hinweisen, hatte er beim Betreten des Ladens nicht gesehen. Deswegen war er irritiert, denn im Innern des Marktes sah er in jeder Abteilung fast leere Regale. Am morgigen Samstag ist Schluss. Das bestätigt auch die Rewe-Zentrale auf Anfrage. Im Zuge der Eröffnung des neuen Marktes in der Porzer Innenstadt wird der Markt an der Friedrichstraße 38 am 10. September schließen. „Allen Mitarbeitenden wurde eine Weiterbeschäftigung im neuen Rewe-Markt von Herrn Bagherzadeh angeboten“, heißt es aus der Zentrale. Den Markt wird es in der Porzer Innenstadt geben. Rewe-Kaufmann Behrooz Bagherzadeh werde den Markt dort am Donnerstag, 29. September, eröffnen. So sei es derzeit geplant, so eine Sprecherin des Unternehmens. Eröffnet werden wird der Supermarkt in Haus 1. Dem ersten der drei neuen Häuser, die auf dem Areal des ehemaligen Hertie-Gebäudes und Friedrich-Ebert-Platzes errichtet worden ist. Lange war unklar, ob Rewe dort einziehen wird.

Rewe zieht in die neue Porzer Mitte in Köln

Gespräche zwischen der Stadtentwicklungsgesellschaft Moderne Stadt, die Haus 1 errichtet hat, und Rewe waren zunächst nach etlichen Gesprächen im Sande verlaufen. Als Moderne Stadt vor rund drei Jahren dann den Discounter Lidl als möglichen Ankermieter ins Spiel gebracht hat, hagelte es Proteste seitens der Porzer Politik. Die hatte sich für einen sogenannten Vollversorger stark gemacht. Zum einen, weil dessen Warenangebot durch eine Frischetheke zum Beispiel größer ist als der von Discountern. Zum anderen aber auch, weil die Politik einem Discounter nicht zutraut, die erhoffte Anziehungskraft für eine neue Porzer Innenstadt zu haben.

Das Bündnis Porz Mitte hatte kritisiert, dass durch die Ansiedlung eines Discounters, das Ziel einer neuen attraktiven Innenstadt „kolossal“ verfehlt würde. Während das Bündnis beispielsweise auch Bioläden auf der Wunschliste hatte, war der Wunschkandidat der Politik Rewe. Die Supermarktkette sollte schließlich den Zuschlag bekommen. Den Vertragsabschluss Ende 2020 nannten Moderne Stadt und Rewe in einer gemeinsamen Presseerklärung als „einen weiteren Schritt in der Revitalisierung des Porzer Bezirkszentrums“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wichtiger Schritt in der Revitalisierung der Porzer Innenstadt

Eine neues Projekt soll auch mit der Schließung des Marktes an der Friedrichstraße an den Start gehen. So plant die Porz 2020 Projektgesellschaft mbH auf dem Grundstück den Neubau eines Wohngebäudes mit rund 100 Wohneinheiten. 30 Prozent davon sollen geförderter Wohnungsbausein. Ebenfalls ist eine sechsgruppige Kita geplant. Die erste Machbarkeitsstudie sieht einen Baukörper in V-Form mit drei bis sechs Geschossen vor. Zwischen den beiden Schenkeln soll es einen lärmgeschützten Innenhof geben.

KStA abonnieren