Abo

Kein Überleben ohne MärkteAutokino in Köln-Porz steht vor ungewisser Zukunft

Lesezeit 2 Minuten
Autokino

Das Autokino in Porz besteht seit 1967. 

Köln-Porz – Dürfen auf den Trödelmärkten, die auf dem Areal des Porzer Autokinos stattfinden, auch Lebensmittel verkauft werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Stadtentwicklungsausschuss bei seiner Sitzung am Donnerstag. Dreimal pro Woche finden Märkte auf dem Gelände an der Rudolf-Diesel-Straße statt. Freitags wird lediglich Trödel von Privatpersonen verkauft, mittwochs und samstags bieten auch gewerbliche Händler ihre Waren an.

Dabei geht es um mehr als den Lebensmittelverkauf an sich. Für die Betreiber des Autokinos, die Firma DWS GmbH aus Starnberg, sind die Einnahmen aus der Organisation der Märkte ein wichtiges finanzielles Standbein. Denn das Kino allein ist kaum wirtschaftlich zu betreiben, heißt es.

Obst kurz vor dem Verfall

Bei den Lebensmittelständen der Märkte auf dem Kino-Areal umfasst das Sortiment unter anderem Obst, Gemüse und Fleischwaren. Die Produkte stehen häufig kurz vor ihrem Verfallsdatum und sind deswegen meist sehr preiswert. Das zieht viele Kunden an, die sich dort mit dem täglichen Bedarf an Nahrungsmitteln eindecken. Genau darin sieht die Verwaltung jedoch ein Problem. Der Stadtrat hat im Jahr 2013 ein Einzelhandels- und Zentrenkonzept beschlossen, das die Händler in den Bezirkszentren stärken soll. Unter anderem sollen große Discounter in den Randlagen, wie es sie auch im Umfeld es Autokinos gibt, verboten werden. Diese könnten nämlich die Kunden aus den Innenstädten abziehen. Nun ist die Verwaltung der Ansicht, dass der Verkauf von Lebensmitteln auf den Autokino-Märkten genau dies verursacht – potenzielle Kunden werden aus dem Zentrum von Porz abgezogen. Deshalb empfehlen die städtischen Mitarbeiter den Politikern, einen Bebauungsplan für das Areal aufzustellen, der eine „nahversorgende und zentrenrelevante Handelsnutzung“ ausschließt.

Der Verkauf von Lebensmitteln soll also verboten oder eingeschränkt werden. Trödel dürfte weiterhin gehandelt werden. Einen Lebensmittelvollversorger gibt es in der Porzer Innenstadt zurzeit nicht. Der soll erst nach dem aktuell laufenden Abbruch des ehemaligen Hertie-Kaufhauses am Friedrich-Ebert-Platz neu angesiedelt werden.

Das Autokino in Porz existiert seit 1967. Der Betrieb wird heute durch die verschiedenen Märkte mitfinanziert, da die Einnahmen aus den abendlichen Filmvorführungen nicht ausreichen, um die Kosten zu decken, erklärt Axel Wahmke, Geschäftsführer der Firma DWS GmbH aus Starnberg, die das Autokino betreibt und auch die die Trödelmärkte organisiert. „Eine Einschränkung im Sortiment der Märkte bedeutet nicht zwingend das Aus für das Kino, würde aber zu erheblichen finanziellen Einbußen führen“, sagt der Unternehmer weiter.

KStA abonnieren