Kein UnterrichtSchwimmbad in Ensen wird wohl erst in fünf bis zehn Jahren saniert

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Grundschule Ensen schwimmen

Das Ensener Lehr­schwimm­bad bleibt auch weiterhin geschlossen.

Ensen – Das Lehrschwimmbecken an der Ensener Grundschule ist seit knapp einem Jahr geschlossen und wird aller Voraussicht nach auch in diesem Jahr geschlossen bleiben. Zu befürchten ist sogar, dass das kleine Schulschwimmbecken über Jahre hinaus nicht zur Verfügung stehen wird.

„Nach derzeitiger Planung sollen die Gutachten im Herbst 2020 vorliegen“, schreibt das zuständige Amt für Gebäudewirtschaft in einer aktuellen Information an die Porzer Bezirksvertreter zu einer möglichen Sanierung. Das Schreiben findet sich im Internet auf der Seite der Stadt zur heutigen Sitzung der Porzer Bezirksvertretung.

TÜV gibt Schwimmbad in Ensen nicht frei

In der vorigen Sitzung, der letzten in 2019, hatte die SPD-Fraktion extra eine aktuelle Stunde zum Schwimmbad in Ensen einberufen. Ziel war es, eine schnelle Lösung zu finden, so dass Kinder und Senioren möglichst bald wieder das Schwimmbad nutzen können. Schon damals machten die Aussagen von Astrid Schüßler vom Amt für Gebäudewirtschaft wenig Hoffnung. „Wir möchten das Becken ja gerne betreiben, doch der TÜV hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte die Verwaltungsmitarbeiterin damals entschuldigend.

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Ursprünglich war das Bad wegen statischer Mängel im März 2019 kurzfristig geschlossen worden. Im Dezember kam dann noch eine defekte Lüftungsanlage hinzu, weswegen der TÜV den Betrieb des Beckens zusätzlich untersagte.

Abbruch des Schwimmbades möglich

Eine kurzfristige Reparatur der Lüftung sei nicht möglich, erklärte Schüßler damals. Mittlerweile liegen die Ergebnisse einer ersten Untersuchung des Beckens vor. Das Gutachten bestätigt die vermuteten Schäden an der Betonkonstruktion des Beckens und beziffert die nötigen Kosten einer Sanierung auf gut 214.000 Euro, darin ist eine Reparatur der defekten Lüftung allerdings noch nicht enthalten.

Weitere, eingehendere Untersuchungen des maroden Beckens sind nötig und auch schon beauftragt. Nach wie vor ist also auch der Abbruch und Neubau des gesamten Gebäudes möglich. Auf weitere Gutachten muss man nun bis zum Herbst warten.

Ensen hat keine Priorität

Doch selbst wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, wird es wohl noch Jahre dauern, bis die nötigen Arbeiten ausgeführt werden. Nach Auskunft der Gebäudewirtschaft steht das Schwimmbad in der Prioritätenliste Schule unter Generalinstandsetzungsstufe 2. Das heißt: „In der Stufe wird die Instandsetzung erst nach fünf bis zehn Jahren realisiert werden können“, so die schriftliche Auskunft der Verwaltung auf eine Anfrage der SPD.

Auf schriftliche Anfrage der Vernetzung Porzer Bürgervereine erklärte das Amt zusätzlich, dass eine „höhergradige Einstufung in der Prioritätenliste“ möglich sei. Dafür bedarf es allerdings eines neuen Beschlusses durch den Rat. Eine schnellere Sanierung des Ensener Bades würde allerdings bedeuten, dass andere Schulbauprojekte erst später realisiert würden. Das sind unbefriedigende Aussagen für Politiker und Bürger und keine guten Aussichten für die Schwimmer.

Viele Sportgruppen müssen auf Training im Wasser verzichten

Von den 22 Sportgruppen, die das Schwimmbad genutzt haben, ließen sich nur fünf in anderen Bädern unterbringen. Die Übrigen können ihren Sport zurzeit nicht wie zuvor ausüben. Schon im Dezember hatten die Politiker einen gemeinsamen Antrag verabschiedet, in dem sie unmissverständlich fordern: „Die Sanierung muss schnell und deshalb außerhalb der Prioritätenliste Schulbau vorgenommen werden. Wartezeiten von mehreren Jahren sind nicht akzeptabel.“ Es geht immerhin darum, dass Kinder richtig schwimmen lernen, das ist wichtig und kann in der Not Leben retten. Die aktuellen Aussagen der Gebäudewirtschaft lassen an einer schnellen Lösung jedoch stark zweifeln.

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