Klassiker und SpezialsortenZwei Brüder gründen neue Eis-Manufaktur in Köln

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Fertiges Milcheis am Schaber

  • Ralf und Wolgang Casamassa aus Köln sind seit wenigen Wochen Jungunternehmer.
  • Mit Eis hatten die beiden vorher nur wenig zu tun. Als sie durch einen Zufall an Eismaschinen kommen, greifen sie zu.
  • Mehr als 20 Klassiker und einige Spezialsorten bieten sie den Kunden an.

Köln – Luft ist wichtig. Nicht zu viel, nicht zu wenig. 25 bis 30 Prozent gehören in die Mischung, dann stimmt die Struktur. „Wir haben verschiedene Varianten ausprobiert, diese passt am besten. So wird das Eis schön cremig und bleibt es auch. Selbst dann, wenn es direkt aus dem Tiefkühlfach kommt“, sagt Ralf Casamassa. Zum Beweis holt er einen kleinen Becher der Sorte Haselnuss aus dem Gefrierschrank. „Bitte probieren.“ Deckel ab, Löffel rein. Stimmt. Das Eis fremdelt nicht. Diese Beziehung braucht keine Aufwärmphase.

Der 52 Jahre alte Kölner führt gemeinsam mit seinem drei Jahre älteren Bruder Wolfgang Casamassa die neue Eismanufaktur „Casavecchio“ im Gewerbegebiet in Porz. Der Startschuss fiel erst vor wenigen Wochen.

Porzer Eis kommt ohne Konservierungsstoffe aus

Seither läuft die Produktion in der etwa 290 Quadratmeter großen Eisküche auf Hochtouren. Produziert wird handgemachtes Speiseeis. Im Angebot ist Milch- und Fruchteis, veganes Eis sowie laktose- und glutenfreie Fruchtsorbets. „Wir setzen auf natürliche Zutaten und arbeiten mit regionalen Herstellern zusammen. Wir verwenden zum Beispiel Ingredienzen wie Kokos-, Hafer- und Mandelmilch. Birkenzucker statt Saccharose zum Süßen und Johannisbrotkernmehl als Bindemittel. Auf Konservierungsstoffe verzichten wir natürlich ganz“, sagt Ralf Casamassa.

Er und sein Bruder sind im Eisgeschäft eher noch eine Art Jungunternehmer. „Ich habe zuvor 25 Jahre als Software-Entwickler gearbeitet. Mein Bruder hat eine Autokarosserie-Werkstatt in Pulheim betrieben. Unsere Leidenschaft für Eis und dessen Herstellung war aber parallel immer da.“

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Als Antonio Vecchio, ein Freund der Familie, sein Eiscafé in Hürth schließen und einige Geräte wie Eismaschinen und Mixer verkaufen wollte, griffen die Brüder zu. Das war lediglich die Grundausstattung, die Manufaktur wurde um hochmoderne Geräte- sowie Kühl- und Lagereinrichtungen erweitert.

Wolfgang Casamassa verwaltet, Ralf Casamassa macht Eis

Wolfgang kümmert sich schwerpunktmäßig um Verwaltungsdinge, Ralf ist der Eismacher. Das wurde er gleichsam auf dem zweiten Bildungsweg. „Ich habe eine Ausbildung in der Eisfachschule von Uwe Koch in Werl absolviert. Dabei ging es nicht nur ums reine Eismachen in Theorie und Praxis, sondern auch um Themen wie Hygiene, Vertriebsmöglichkeiten und Konzeptideen“, sagt Casamassa.

Aktuell bietet „Casavecchio“ mehr als 20 Eis-Grundsorten mit Klassikern wie Erdbeere, Himbeere, Vanille, Nuss und Schokolade sowie Besonderheiten wie Nutella, Lakritze und Salt-Caramel an. Es gibt zudem einige Spezialsorten, die jeweils mit ausgewählten Partnern entwickelt werden. Dazu zählt beispielsweise das Gin-Eis, das „Raspberry Gin“ der Kölner Manufaktur Ginsanity enthält. Derzeit gibt es noch kein Eiscafé, in dem man die Produkte im Becher oder in der Waffel bestellen kann. Beliefert werden Handel und Gastronomie, und es gibt das Casavecchio-Eis im Online-Shop.

www.casavecchio.de

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