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KommentarHöchste Zeit zu handeln

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Im südlichsten Kölner Rheinort sind die Menschen daran gewöhnt, dass Verkehrsprojekte spät oder nie verwirklicht werden. Diskussionen um eine Verlängerung der Linie 7 oder eine Umgehungsstraße in Richtung Köln gibt es schließlich seit den 1970er Jahren, ohne dass etwas geschehen wäre. Mit der Planung der Rheinspange zur Verbindung der Autobahnen A553 und A59 verhält es sich anders. Das bundespolitisch gewollte Projekt wird in zügigem Tempo nicht nur angedacht, sondern tatsächlich geplant. Schon 2030 soll der Brückenschlag verwirklicht sein.

Trotz zahlreicher Veröffentlichungen, trotz Info-Tagen und Dialog-Angeboten von Straßen NRW haben viele Langeler Bürger offenbar erst am Montag so recht wahrgenommen, was auf sie zukommen kann. Es braucht kein Studium der Statistik, um bei nur zwei Trassenvarianten eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Langeler Spange anzunehmen – zumal angesichts der Tatsache, dass sich gegen die Süd-Spange längst eine aktive Gegnerschaft formiert hat.

Die kleine Langeler Initiative gegen den Brückenbau hat breiten Kreisen der Bevölkerung jetzt Nachrichten über die möglichen Straßenbaufolgen verschafft, die meinungsbildend sein können. Hinsichtlich der Rheinspange und der Idee aus dem Rhein-Sieg-Kreis, eine weitere Querung für den öffentlichen Personennahverkehr bei Langel umzusetzen, ist es jetzt höchste Zeit für die betroffenen Bürger, Position zu beziehen.

Noch besteht Gelegenheit, sich bei Veranstaltungen von Straßen NRW und auch gegenüber den politischen Parteien zu äußern – mit Fragen, Kritik und Argumenten. Die Initiative ermuntert Mitbürger, die Interessen von Mensch und Natur in Langel zu vertreten. Dass sie dabei nicht nach dem Sankt-Florians-Prinzip das Problem kurzerhand gen Süden verschiebt, ist besonders ehrenwert. Der Aufruf ist in der Welt – handeln müssen die Bürger jetzt selbst.

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