Kunstaktion „Engel der Kulturen“Friedensengel rollt durch die Porzer Innenstadt

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Begleitet von Porzer Bürgern rollt das Künstlerpaar Gregor Merten und Carmen Dietrich den Engel durch die Innenstadt.

  • Miteinander der Kulturen und Religionen angemahnt – Zug durch die Innenstadt

Köln-Porz – Der „Engel der Kulturen“ hat nun auch Porz besucht. Die beiden Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich haben die Kunstaktion ins Leben gerufen haben. Sie wurde erstmals 2008 in Lindenthal gestartet. Seitdem war der „Engel der Kulturen“ bereits 117 Mal an verschiedenen Orten in Deutschland und Europa zu Gast.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde die 1,50 Meter hohe „Engel“-Stahlskulptur in Form eines Rads, in das die drei Symbole des Christen- und Judentums sowie des Islam eingearbeitet sind, zu mehreren Stationen gerollt. An jedem Haltepunkt platzierte der Stahlbildhauer Gregor Merten das Symbol auf dem Boden und füllte es mit Sand auf, um ein „vergängliches Abbild“ zu erzeugen.

Gestartet wurde die Aktion in Porz an der Bennauerstraße mit der Begrüßung durch die Gemeindereferentin Elisabeth Uhlenbroch-Bläser und das Künstlerehepaar, das das Projekt vorstellte und kurz auf dessen Absichten einging. „Der »Engel der Kulturen« appelliert an die Verantwortung der Religionen, aber auch an die Verantwortung von uns Bürgerinnen und Bürgern für den Frieden und für das persönliche Miteinander. Daher freuen wir uns, dass wir heute mit Ihnen vergängliche und bleibende Spuren mit dem Engel hinterlassen und so unserem Wunsch nach Zusammenhalt Ausdruck verleihen“, sagte Gregor Merten.

Auch Harald Klimek, Pfarrer der evangelischen Kirche im Ruhestand, und Helge David Gilbert, Mitglied der Liberalen Jüdischen Gemeinde Köln, schlossen sich diesen Grußworten an und sprachen von der Notwendigkeit, die Kluften zwischen den Religionen zu überwinden und eine gemeinsame, friedliche Zukunft zu gestalten. Dabei gelte die verbindende Veranstaltung auch als „bewusste Gegenaktion gegen die von der AfD geplante Großdemonstration in Berlin“, so Klimek.

Nachdem an der Bennauerstraße das erste Sandabbild der Engelsfigur errichtet worden war, wurde das Rad unter Begleitung zahlreicher Bürger durch die Innenstadt bis zur Moschee der Ditib Porz gerollt, wo die Teilnehmer durch den Imam herzlich begrüßt wurden. Von dort ging es weiter auf den Rathausvorplatz, wo die bleibende Intarsie des Symbols „Engel der Kulturen“ verlegt wurde. Dazu wurde ein Ring aus Stahl mit blau eingefärbtem Spezialbeton und einem Rahmen aus Aluminium in den Boden des Rathausplatzes eingelassen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein interkulturelles Fest auf dem Alfred-Moritz-Platz mit musikalischen und kulinarischen Angeboten aus den verschiedenen Kulturen.

Die Resonanz fiel durchweg positiv aus: „Die Religionen mit dieser künstlerischen Idee zu vereinen, finde ich eine unglaublich tolle Sache. Anhänger verschiedener Religionen, die sonst vielleicht nicht so schnell aufeinander zugehen, werden dadurch offener füreinander und sprechen miteinander“, sagte Werner Weisz, der die Aktion begleitet hatte. Auch andere Besucher waren begeistert: „Ich hoffe, dass das Strahlkraft für die Zukunft hat und wir künftig noch mehr voneinander lernen und friedvoll zusammenleben. Ich denke, dass es enorm wichtig ist, mit dem »Engel der Kulturen« so ein Zeichen zu setzen“, so Mosula Tietz, ebenfalls Teilnehmerin der Veranstaltung. Die nächste Station des Kunstprojekts wird die Stadt Mörfelden in Hessen sein.

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