Linie 7 in PorzEndstation Zündorf könnte bald Geschichte sein

Lesezeit 3 Minuten
An der Wahner Straße endet die Linie 7. 

An der Wahner Straße endet die Linie 7. 

Zündorf – Eine Verlängerung der Stadtbahnlinie 7 in Richtung Süden mit Anschluss an den Schienenverkehr im Rhein-Sieg-Kreis– dieser Wunsch besteht in Porz mindestens seit den 1970er Jahren. Diverse entsprechende Initiativen dazu von politischer Seite oder aus bürgerschaftlichem Engagement heraus sind gescheitert oder verstummt. Zu mächtig waren die Hindernisse.

Rhabarberschlitten-Trasse nicht verfügbar

Jahrzehntelang war beispielsweise ein Grundstück unmittelbar gegenüber der jetzigen Endhaltestelle an der Wahner Straße in Zündorf nicht verfügbar. Andere Grundstücke der alten Trasse des früheren „Rhabarberschlittens“, der einst von Porz in den Rhein-Sieg-Kreis führte, wurden überbaut und überplant. Nicht zuletzt gab es für entsprechende Stadtbahn-Verlängerungswünsche keine Planungsmittel. Und schließlich gibt es Stimmen, die angesichts der jetzt schon äußerst guten Auslastung der Linie 7 noch mehr Passagiere aus dem Süden für zu viel halten.

Rheinquerung nach Niederkassel

Jetzt aber werden durch die Pläne zum Bau einer neuen Rheinquerung die Karten neu gemischt; die Bezirksvertretung Porz will ins neue Spiel eingreifen. In der jüngsten Sitzung verabschiedete das Gremium einmütig einen Änderungsantrag der SPD zu einer Verwaltungsvorlage , in der sich die Stadt mit der Planungsaufnahme für die neue Stadtbahn von Niederkassel nach Köln befasst. Die Bezirksvertretung Porz verlangt, dass zusätzlich zur Planungsaufnahme für die Stadtbahn Bonn-Niederkassel-Lülsdorf-Godorf-Köln inklusive der Rheinquerung auch die Planung eines Anschlusses der KVB-Linie 7 in Lülsdorf an diese Stadtbahn erfolgen solle.

Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe

Die Trasse der einstigen Verlängerung ist in Langel an der Mühle noch erkennbar.

Die Trasse der einstigen Verlängerung ist in Langel an der Mühle noch erkennbar.

Beide Trassen sollen dem Porzer Änderungsbeschluss zufolge zunächst bis einschließlich der Genehmigungsplanung entwickelt und im Anschluss daran insbesondere zum Schutze des Klimas möglichst zügig umgesetzt werden. Wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Simon Bujanowski sagt, habe die Kölner Stadtverwaltung von den Porzer Bezirksvertretern den Beschluss erwartet, dass die neue Stadtbahn von Niederkassel nach Köln alleine durch den Rhein-Sieg-Kreis geplant werden sollte.

SPD kritisiert Mangel an Ambition

Im Gegenzug habe die Stadt Köln lediglich die mögliche Trasse für die Anbindung der Linie 7 offenhalten wollen. Das war nicht nur der SPD zu wenig, wie sich in der Sitzung des Porzer Gremiums zeigte, das den Änderungsantrag einstimmig annahm. Bujanowski kritisiert die Vorlage der Stadtverwaltung und attestiert ihr einen „erstaunlichen Mangel an Ambition, zum einen durch Verteilung von Aufgaben an den Rhein-Sieg-Kreis, zum anderen durch das Vertagen der Verlängerung der Linie 7 auf den Sankt-Nimmerleins-Tag“. Diese neue Verzögerungstaktik sei „keinesfalls hinnehmbar“.

Dank an den Rhein-Sieg-Kreis

Sein Stellvertreter Lutz Tempel ergänzt in einer Pressemitteilung: „Wir danken dem Rhein-Sieg-Kreis, dass dieser endlich Bewegung in die durch die Kölner Verwaltung und die Kölner Verkehrs-Betriebe festgefahrene Situation für den Öffentlichen Personennahverkehr im Porzer Süden gebracht hat.“ Nun sei es dringend erforderlich, schreibt Tempel, diese auch für den Klimaschutz nötigen Maßnahmen umgehend in Angriff zu nehmen. Dazu gehöre der bereits am 13. Juni gefasste Beschluss zur Verlängerung der Linie 7 mit der Verknüpfung in Lülsdorf.

KStA abonnieren