Mühsamer KampfGefährlicher Schandfleck in Porz-Urbach soll endlich verschwinden

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Das Stromhäuschen im derzeitigen gesicherten Zustand

Urbach – Es ist nur ein kleines Bauwerk am Rande des Urbacher Marktplatzes, das durch Vernachlässigung zu einem Schandfleck wurde. Nun dürfte es ja eigentlich kein großes Ding sein, das Stromhäuschen für die Wochenmarkt-Versorgung wieder instand zu setzen – sollte man denken.

Doch für den Urbacher Bürgerverein (UBV), der sich der Sache annahm, gestalteten sich die Sanierungspläne überaus kompliziert. Jochen Reichel und Simin Fakhim-Haschemi vom Vorstand sehen die Stromhäuschen-Affäre als ein Beispiel dafür, wie schwierig es selbst bei gutem Willen sein kann, positive Veränderungen in Gang zu bringen.

Akute Gefährdung für Passanten

Alles habe damit begonnen, dass der UBV das heruntergekommene Häuschen besichtigt und festgestellt habe, dass es nicht nur hässlich, sondern auch gefährlich sei. Die Türen zur Stromverteilung wurden damals nur noch vom Rost in den Angeln gehalten. Ähnliches galt für weitere, funktionslose Türen.

Reichel erinnert sich: „Bereits Anfang März 2018 hatte sich auf Anfrage des UBV Stadtdirektor Stephan Keller eingeschaltet, um die Zuständigkeiten hinsichtlich des Bauwerks klären zu lassen. Auf den Hinweis, dass der damalige Zustand des Unterstands eine akute Gefährdung für Passanten und hier vor allem für Kinder mit sich bringe, erfolgte auf Seiten der Verwaltung eine rasche Reaktion.“

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Bunt, freundlich und sicher – die Animation zeigt, wie sich die Bürgervereinigung das Häuschen wünscht.

Im April 2018 habe die Abteilung Orts- und Wohnhygiene des Amtes für öffentliche Ordnung dem UBV bestätigt, dass Handlungsbedarf bestehe. Nachdem zunächst das Amt für Straßen- und Verkehrstechnik als verantwortliche Behörde benannt worden sei, habe sich im Frühsommer 2018 herausgestellt, dass das Amt für Liegenschaften, Vermessung und Kataster, Abteilung Marktverwaltung, für die Umfriedung zuständig ist.

Bei einem Ortstermin mit der Marktverwaltung im August 2018 erfuhr der UBV-Vorstand, das Marktamt werde die Kosten für die Sanierung der Stahltüren, die die Stromversorgung absichern, übernehmen. „Die anderen beiden, funktionslosen, stark korrodierten, und damit eine Gefährdung darstellenden Türelemente wurden von Mitgliedern der Vernetzung der Porzer und Poller Bürgervereine noch während des Treffens demontiert und fachgerecht entsorgt“, schildert der Vorstand.

Sanierung und optische Verbesserung

Die Sanierung der reparaturbedürftigen Flügel habe ein ortsansässiges Schlossereiunternehmen übernommen. Damit sei aus Verwaltungssicht sowohl die Funktionstüchtigkeit als auch die Sicherheit der Anlage wieder hergestellt gewesen, der UBV wünschte aber auch eine optische Verbesserung. Simin Fakhim-Haschemi sagt: „Dass die Mehrheit in der Bezirksvertretung den Antrag auf bezirksorientierte Mittel zur Sanierung und Verschönerung des Markthäuschens ablehnte, stieß daher auf breite Enttäuschung.“

In Urbach gelte das Markthäuschen als Symbol für Tradition und Fortbestand des Wochenmarktes, auf dem sich Menschen treffen und mit regionalen Produkten eindecken können.Die Anfrage des UBV nach weiterer finanzieller Unterstützung für die Verschönerung sei im Dezember abgelehnt und lediglich eine Teilkostenübernahme für Material in Aussicht gestellt worden. Erneut sei daraufhin der UBV selbst aktiv geworden.

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Das Stromhäuschen vor der Sanierung

Bei der Projektmesse des Aktionstages der Wirtschaft im März stellte der Verein den interessierten Unternehmen die weiteren Verschönerungspläne vor und fand Hilfe. Für die Aufmauerung der Hohlräume, Verputzarbeiten sowie eine farbliche Grundierung will die technische Abteilung des Krankenhause Porz als Projektpartner am 17. Mai beim Aktionstag sorgen.

Für die abschließende künstlerische Gestaltung gewann der UBV eine Künstlerin, die einen vielfarbigen, markttypischen Gestaltungsvorschlag unterbreitet hat. Finanziert wird dieser letzte Schritt zur Neugestaltung durch einen namhaften Sponsor aus der Kölner Privatwirtschaft, den der UBV für eine schnelle unbürokratische Unterstützung gewinnen konnte.

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