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Müllsammler in PorzFleißige Kinder machen den Rhein rein

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Stolz präsentierten Pänz aus vielen Nationen schon nach einer Stunde gute Sammelergebnisse.

Porz – Das englischsprachige Motto mussten Lehrer und Eltern den Grundschulkindern vielleicht übersetzen – die Absicht des Welt-Aufräumtages verstanden die Mädchen und Jungen aber ganz von allein. „Wir leben ja hier und wollen, dass es bei uns am Rheinufer schön ist. Da soll kein Müll herumliegen“, sagte eine achtjährige Helferin, die mit ihrer Mutter und dem kleinen Bruder dem Aufruf zum Reinemachen am Rhein gefolgt war. Am Samstag wurde in mehr als 30 Städten in fünf Ländern das Rheinufer gesäubert und von Müll befreit. 25 Säcke Unrat trugen allein die mehr als 60 großen und kleinen Teilnehmer der Porzer Schul-Aktion zusammen.

„Viele Kinder sind entsetzt darüber, was hier alles in den Büschen liegt“, sagte Claudia Wendland, Klassenlehrerin einer dritten Klasse der Porzer Grundschule. Fast-food-Behältnisse, Zigarettenkippen, Flaschen, Lebensmittelreste, benutzte Windeln, Scherben, Plastiktüten und -verpackungen klaubten die Kinder und ihre Eltern von der Böschung am Porzer Rheinufer, aus Grünanlagen und vom Rand der Promenade.

„Der Lerneffekt ist mindestens so wichtig wie das Sammeln selbst“, waren sich Claudia Wendland und Karim Oulad Aissa von der Elternvertretung einig. Wenn die Kinder sähen, wie mühselig das Aufräumen ist, würden sie bestimmt nicht mehr selbst leichtfertig Abfälle wegwerfen. „Es gibt hier doch jede Menge Mülleimer – die sollten die Erwachsenen nutzen“, forderte ein Zweitklässler und regte sich besonders über die Kürbiskernschalen rund um viele Ruhebänke auf. „Wie sieht das denn aus?“, rief er empört.

Manche Fundstücke erschienen den kleinen Sammlerinnen und Sammlern jedoch so wertvoll, dass sie sie am liebsten behalten hätten. Ein verrostetes Taschenmesser stufte die junge Finderin als durchaus noch reparabel ein. Die Mutter sah das anderes und so wanderte das defekte Schneidegerät doch in den orangefarbigen Müllsack.

25 Säcke, die von den Abfallwirtschaftsbetrieben für die Aktion bereitgestellt worden waren, hatten die motivierten Helfer am Ende gefüllt. Initiator Jonas Pilatus von der Schulleitung konnte stolz auf seine Schützlinge aus den unterschiedlichsten Nationen und auf deren Familien sein. Auch die Zaungäste auf den Ruhebänken vor dem Rathaus kommentierten das nützliche Treiben der Pänz mit großem Wohlwollen. „Lauter neue Mitglieder für den Bürgerverein“, hoffte ein Senior im Gespräch mit der Bürgervereinsvorsitzenden Sigrid Alt und freute sich, dass die Jugend so vorbildlich aktiv war.

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