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Nachwuchskräfte sollen sich wohlfühlen

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Marcus Hermes (v.l.), Elisabeth Wallrath, Sabine Grohmann und Hans-Werner Bartsch mauerten die Zeitkapsel im Grundstein des neuen Unterkunftsgebäudes ein.

Marcus Hermes (v.l.), Elisabeth Wallrath, Sabine Grohmann und Hans-Werner Bartsch mauerten die Zeitkapsel im Grundstein des neuen Unterkunftsgebäudes ein.

Westhoven –  Auch ein General oder Admiral der Bundeswehr muss sich auf seinen Job bewerben – wie jeder zivile Angestellte auch. Dafür durchlaufen die angehenden militärischen Führungskräfte unter anderem ein zweitägiges Assessment-Center. Für die zukünftigen Offiziere wird dieses Auswahlverfahren in der Mudra-Kaserne in Porz abgehalten.

Damit die Bewerber während ihrer Eignungsprüfung für den neuen Job auch angemessen untergebracht sind, investiert die Bundeswehr jetzt rund 6,7 Millionen Euro in die Kaserne an der Kölner Straße. Mit dem Geld wird ein neues Unterkunftsgebäude für die Bewerber auf Führungsposten gebaut. Den Grundstein für den Bau auf dem Kasernengelände legte Sabine Grohmann, Präsidentin des Bundesamtes für Personalmanagement der Bundeswehr. „Das Assessment-Center für Führungskräfte ist das zentrale Assessment-Center der Bundeswehr, in welcher der künftige Führungsnachwuchs auf seine charakterliche, psychische und physische Eignung hin geprüft wird“, erklärte Grohmann. Dabei ist das Center in Westhoven das größte seiner Art in ganz Deutschland. Denn neben der Personalauswahl für die Laufbahn der Offiziere des Truppen- und Sanitätsdienstes, sei man in Westhoven mittlerweile auch für das Auswahlverfahren aller ziviler Beamten der Bundeswehr zuständig, sagte Grohmann.

In Zahlen bedeutet das: Jedes Jahr gehen bei der Bundeswehr zwischen 10 000 und 20 000 Bewerbungen für zivile und militärische Jobs ein. Aus dieser Fülle an Bewerbungen lädt die Bundeswehr regelmäßig rund 7000 militärische und circa 2500 zivile Bewerber nach Porz ein. Dies zeige, dass „die Bundeswehr ein attraktiver und moderner Arbeitgeber“ sei, so Grohmann. Damit dies so bleibe, müsste auch die Unterbringung während des Aufenthalts in der Mudra-Kaserne modernen Anforderungen entsprechen. Das Auswahlverfahren dauert in der Regel zwei Tage, an denen die Bewerber ihre Eignung für die zukünftigen Aufgaben nachweisen müssen.

Im neuen Bau entstehen nun 104 Einzelzimmer mit Duschen und Toiletten sowie WLAN-Empfang. Außerdem wird es in dem Gebäude mit gut 2000 Quadratmetern Nutzfläche ein Foyer, einen Aufenthaltsraum, sowie Büros und Lagerräume geben. Die neuen Unterkünfte sollen Ende 2020 fertig sein. „Das ist ein Zeichen für die Zukunft und besonders für diesen Standort“, zeigte sich Bürgermeister Hans-Werner Bartsch erfreut über die Investitionen der Bundeswehr in Westhoven. Neben Grohmann und Bartsch waren auch Ulrike Hauröder-Trüning, Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Elisabeth Wallrath, Leiterin der Kölner Niederlassung im Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Marcus Hermes, Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW und Bezirksbürgermeister Henk van Benthem bei der Grundsteinlegung anwesend. Für den geistlichen Segen der Baustelle sorgten der evangelische Militärpfarrer Horst Leckner und der katholische Militärseelsorger Klaus Spreckelmeier. Bei der Segnung der Baustelle vergaß Spreckelmeier auch die anwesenden Personen nicht; jeder bekam ein wenig Weihwasser ab. Die Erklärung: Schließlich seien es die Menschen, die den Bau später mit Leben füllen würden, so der Geistliche. Also brauchten auch sie den Segen Gottes, der vor Unheil schützen soll.

Hans-Werner Bartsch,

Bürgermeister

BEDEUTENDER ARBEITGEBER

Das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr ist seit 2013 zuständig für die zivile und militärische Personalgewinnung, das Personalmanagement und die Personalentwicklung der Bundeswehr. Ihr Hauptsitz ist in der Lüttich-Kaserne in Longerich. Dort werden der Großteil der rund 260 000 militärischen und zivilen Bundeswehrangehörigen betreut. Mit über 4 500 Mitarbeitern, davon ein Großteil mit Dienstort in Köln/Bonn, ist das Bundesamt einer der größten Arbeitgeber in der Region. In der Mudra-Kaserne in Westhoven ist unter anderem das Assessment-Center für die Führungskräfte untergebracht. Jedes Jahr durchlaufen dort rund 10 000 Bewerber das zweitägige Auswahlverfahren für militärische und zivile Leitungsfunktionen bei der Bundeswehr.

Voraussetzungen etwa für eine Offizierslaufbahn sind dabei ein Schulabschluss (Abitur, Fachabitur oder abgeschlossen Berufsausbildung) sowie die allgemeinen Voraussetzungen für die Bundeswehr. Das sind unter anderem eine Mindestgröße von 1,55 Metern, die medizinische Eignung und das Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Bei einer Offizierslaufbahn verpflichten sich die Bewerber mindestens für einen Dienst von 13 Jahren. (af)

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