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Institution droht AusWas passieren muss, um Kölner Autokino zu retten

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Die Einfahrt zum Autokino in Porz.

Beliebt auch während des Lockdowns: Autokino in Porz

Das Porzer Autokino ist eine Kölner Institution. SPD, Linke und FDP wollen jetzt mit einem Antrag verhindern, dass es geschlossen wird.

Die Fraktionen von SPD, Linke und FDP im Stadtrat sind sich einig: Das Autokino in Porz-Eil und die dort stattfindenden Märkte sollen erhalten bleiben. Einen gemeinsamen Antrag haben die Parteien in die kommende Ratssitzung am 9. Februar eingebracht.

Mit dem soll unter anderen erreicht werden, dass auf dem Gelände des Autokinos weiterhin Märkte stattfinden dürfen. Dazu muss der Bebauungsplan geändert werden. Denn derzeit schließt der Einzelhandel aus. Was heißt: die Märkte dürfen eigentlich gar nicht stattfinden.

Die Stadt hat im September 2022 eine Ordnungsverfügung erlassen, in der der Betreiber aufgefordert wird, „bis auf das Autokino alle anderen Nutzungen des Geländes einzustellen“. Die DWJ GmbH hatte dagegen beim Kölner Verwaltungsgericht Klage erhoben und einen Antrag auf gerichtliche Eilentscheidung gestellt. In dem hat das Gericht Ende vergangenen Jahres zu Gunsten der Stadt entschieden.

Autokino in Köln-Porz: Schließung der Märkte würde Aus bedeuten

Nun stehen die Märkte vor dem Aus und damit laut Betreiberfirma auch das Autokino. Die einfache Rechnung: Gibt es keine Märkte, wird auch das Autokino schließen. Nur für den Betrieb des Autokinos sei die Pacht zu teuer, heißt es seitens der Betreiberfirma DWJ GmbH. Doch Autokino und Märkte seien für die Menschen wichtig, sagt Pascal Pütz (SPD).

Sozialpolitisch sei es nicht zu verantworten, wenn die Märkte geschlossen würden. „Gerade in Zeiten der galoppierenden Inflation bieten die Märkte am Autokino Menschen mit wenig Geld die Möglichkeit, Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs kostengünstig zu erwerben“, betont Michael Weisenstein, Fraktionsgeschäftsführer der Linken.

Die Märkte auf dem Gelände des Autokinos würden nicht nur das Kino finanzieren, „sie leisten auch einen immensen Beitrag zur Versorgung einkommensschwacher Haushalte“, so auch Volker Görzel, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion. Eine Online-Petition für den Erhalt des Autokinos haben knapp 15.000 Menschen unterschrieben.

Verwaltung soll Vorschlag zum Erhalt des Kinos unterbreiten

Mit dem Antrag soll die Verwaltung aufgefordert werden, einen Vorschlag zu unterbreiten, wie Autokino und Märkte rechtssicher erhalten bleiben und negative Begleiterscheinungen minimiert werden können. Zu letzteren gehören Müll und Verkehrsprobleme.

Auf die war Werner Marx, Chef der Porzer CDU und Ratsmitglied, von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen worden. Mit einer Anfrage im Rechnungsprüfungsausschuss über die Rechtmäßigkeit von Verkaufsnutzungen auf dem Gelände des Autokinos hatte er Mitte 2021 den Stein ins Rollen gebracht.

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