Promenade in Köln-PorzSo soll das „Filetstück“ am Rhein verschönert werden

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Header Rheinpromenade Porz

Die Rheinpromenade in Porz soll umgestaltet werden.

Köln-Porz – Filetstück, Sahnehäubchen, Hingucker – es gibt viele Umschreibungen für den Ausblick, den man auf Höhe des Porzer Bezirksrathauses auf den Rhein, die Promenade und den Weißer Bogen hat. „Woanders fahren Menschen hunderte von Kilometer, um so einen Ausblick zu sehen und wir haben ihn vor der Türe“, hatte Holger Harms, Geschäftsführer des Festausschusses Porzer Karneval (FAS), der auch Ideengeber für den Rheinnachtsmarkt und die weiteren Feste der jüngsten Zeit am Friedrich-Ebert-Ufer war, es mal formuliert.

Bürger können Wünsche einbringen

Damit die Menschen aus Porz und Umgebung also nicht mehr ins Auto steigen müssen, um eine schöne Promenade genießen zu können, können sie nun Ideen und Vorschläge einbringen, wie das Rheinufer am Bezirksrathaus umgestaltet werden kann.

Dazu hat die Stadtverwaltung nun einen Briefkasten etwa auf Höhe des Treppenaufgangs am Löwendenkmal aufgestellt. Hier können Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen und Wünsche hinterlegen. Mittels QR-Code und Internetadresse ist dies auch online möglich, erklärt Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Grünflächenamtes. Ein Verfahren, was schon positiv bei der Umgestaltung der Parkanlage an der Glashüttenstraße praktiziert worden sei. „Das hat letztes Mal gut funktioniert“, so Bauer.

Wie die Umgestaltung der Parkanlage, ist auch die Aufwertung des Ufers Teil des Konzeptes für eine attraktivere Porzer Mitte. 3,9 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung – inklusive Planung. Für die hat die Stadt die Landschaftsarchitekten von Club L94 ins Boot geholt, die sich in einem Verfahren gegenüber anderen Büros durchgesetzt haben. Club L94 sind in Porz keine Unbekannten. So sind sie auch bei der Freiraumplanung vom Friedrich-Ebert-Platz und Teile der Porzer Innenstadt mit im Boot.

Fragen um Radverkehr, Beleuchtung und Gastronomie

„Wir können die Promenade sicherlich nicht neu erfinden, aber sie stärker beleben“, sagt Joachim Bauer. Dazu sollen auch bauliche Veränderungen beitragen. Einen Rheinboulevard wie in Deutz sieht Joachim Bauer aber in Porz nicht. Denn hier gebe es ganz andere Voraussetzungen. Da wäre zum Beispiel die Allee der Kopflinden. Die stehe unter Denkmalschutz, so der stellvertretende Leiter des Grünflächenamtes.

Dann stellt sich in Porz die Frage, was passiert mit dem Radverkehr? Soll er auch in Zukunft im Bereich der Allee den Platz mit Fußgängerinnen und Fußgängern teilen? Oder will man auf einer Länge von rund einem Kilometer die Fläche am Rhein eher als Ruhepol anlegen und führt den Radverkehr in diesem Teilstück oben am Bezirksrathaus vorbei? Fragen, die in den Planungsprozess mit einfließen. Genauso wie die Themen Beleuchtung und Gastronomie.

Anbindung an die Porzer Innenstadt

Dass die Fläche dabei gar nicht im Besitz der Stadt, sondern der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gehört, spielt für die Planungen keine Rolle, sagt Joachim Bauer. Zwar gebe es noch einen alten Pachtvertrag zwischen der ehemaligen Stadt Porz und dem Bund, aber für Pflege und Unterhalt komme seit je her die Stadt Köln auf.

Weitere Fragen, die bei den Planungen zu klären sind, lauten: Was geschieht mit der Rampe, die auf Höhe des Restaurants Rheinblick, vom Friedrich-Ebert-Ufer zum KD-Anleger führt? Schließlich ist die Barrierefreiheit ein großes Thema. Wie sieht es mit dem zweiten Abgang auf der anderen Seite aus? Will man kurze Wege, werden die zum Beispiel für Menschen im Rollstuhl zu steil. Sind Serpentinen eine Lösung? Der Planungsprozess soll es zeigen.

„Ein wichtiger Nebenaspekt ist auch die Anbindung an die Porzer Innenstadt“, sagt Per Dullin, Projektleiter für die Gestaltung der Rheinpromenade in Porz bei der Stadt Köln. Schließlich sollen Ausflügler nicht nur an Porz vorbei oder nur an der Promenade verweilen, sondern auch die City beleben.

Dass das Ganze nicht von heute auf morgen geschehen wird, ist auch klar. Öffentlichkeitsbeteiligung (s. Kasten), Planungsprozesse und Vergabeverfahren brauchen ihre Zeit. „Vor 2025 werden Sie hier nix sehen“, sagt Joachim Bauer. Doch für Ideen, Vorschläge, Wünsche und Anregungen ist jetzt die Zeit. Und von denen hat so manche Porzerinnen und Porzer einige. Wie die beiden älteren Damen, die Joachim Bauer auf den nun aufgestellten Briefkasten angesprochen haben. „Wir wissen noch, wie es hier früher aussah“, so eine der Frauen. Eine belebte Promenade wie damals, das stünde Porz gut.

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