Abo

Prozessauftakt in KölnVersuchter Auftragsmord mit Schüssen auf offener Straße?

Lesezeit 2 Minuten
Symbolbild.

Symbolbild.

Köln – Wer hat am 9. Mai 2016 versucht, Ufuk K. in Porz-Wahn auf offener Straße umzubringen? Sind es die beiden Männer, die sich seit Donnerstag vor dem Landgericht wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes zu verantworten haben? Altay T. (49) soll Ibrahim S. (27, alle Namen geändert) damit beauftragt haben, Ufuk K. (49) aus dem Weg zu räumen. Beide Angeklagten befinden sich auf freiem Fuß. Dem Vernehmen nach besteht kein dringender, sondern nur ein hinreichender Tatverdacht. Es soll aber ein starkes Indiz gegen Ibrahim S. geben: 800 Meter vom Tatort entfernt soll ein Zigarettenstummel mit DNA-Spuren von ihm gefunden worden sein.

Heimtücke und Habgier

Die Anklage, in der von Heimtücke und Habgier die Rede ist, lässt sich so resümieren: Altay T. und Ufuk K. waren Geschäftspartner in einem Restaurant, bis es zum Zerwürfnis kam. Altay T. fühlte sich um einen hohen fünfstelligen Betrag betrogen und sann auf Rache. Dafür heuerte er Ibrahim S. an, den er aus einer Shisha-Bar kannte. 2000 Euro Lohn für den Auftragsmord wurden vereinbart.

Sechs Schüsse abgefeuert

Am Morgen jenes Maitags verließ Ufuk K. seine Wohnung in der Frankfurter Straße und ging zu seinem Auto, das er um die Ecke geparkt hatte. Er verstaute seine Aktentasche und wollte einsteigen, als ein Ford mit Luxemburger Kennzeichen in die Straße einbog. Darin saßen außer dem Fahrer Ibrahim S., vermummt mit einem schwarz-weißen Tuch.

Alles zum Thema Ford

Das könnte Sie auch interessieren:

In drei Metern Abstand hielt der fremde Wagen vor dem Skoda. Sechsmal feuerte Ibrahim S., der auf dem Rücksitz saß, mit einer Pistole auf Ufuk K. Der lief davon, der Ford setzte zurück , und Ibrahim S. gab weitere Schüsse ab. Weil eine Baustelle im Weg war, konnte der Fahrer nicht weiter folgen, und der Ford verschwand. Ufuk K. war an Arm und Bein getroffen worden und blutete stark. Passanten kümmerten sich um ihn. Im Krankenhaus wurde er wiederholt operiert.

Die Angeklagten äußerten sich am ersten Prozesstag nicht zu dem Vorwurf. Ufuk K. schilderte, wie er versucht habe, sich vor den Schüssen in Sicherheit zu bringen. „Wie in einem schlechten Krimi“ sei er sich vorgekommen.

KStA abonnieren