TheaterWild-West-Szenen in der Linie 9

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Rath-Heumar/Ostheim –  Ahnungslose Fahrgäste der Straßenbahn fühlten sich am Wochenende plötzlich in die Szenerie eine Wild-West-Films versetzt. Hingen schon im Umkreis der Endhaltestelle der Linie 9 einige Fahndungsplakate nach zwei Bankräubern aus, so sprangen diese dann in Begleitung eines weiteren in den KVB-Zug. In den Kostümen der massiv bewaffneten Western-Helden steckten mit Daan Mackel, Sebas Inaty und Christian Mersmann drei Mitglieder der freien Theatergruppe Servicekomplizen und dem Longjohn-Ensemble.

Die Schauspieler starteten dann zum Motto "Ostheim - Ein Western" in knapp zehn Minuten und über sechs Haltestellen hinweg in eine Art Kurzfilm - ein Kopfkino mit Schall und Rauch. Die fahrende Bahn wurde zu einer Mischung aus Theater und Kinosaal, die Fenster nach draußen zu einer gedachten Leinwand. Die Cowboys im Inneren der Bahn unterhielten die Fahrgäste, wie ein Playback-Theater, mit Erzählungen von ihrem Bankraub, ihren Fluchtplänen und der Angst vor möglichen Verfolgern. Die Dialoge, die aus bekannten und weniger bekannten Zitaten aus verschiedenen Western-Filmen neu zusammengesetzt worden waren, beschallten das Publikum aus einer kleinen Verstärkeranlage.

Draußen gab es entlang der Strecke auch so einiges zu sehen. Auf einem Acker in der Höhe von Neubrück loderte ein Feuer, von dem aus Rauchzeichen gesendet wurden. In Höhe eines Supermarktes an der Rösrather Straße konnte eine Büffelherde beobachte werden. Die entpuppte sich bei genauerem Hinsehen jedoch als eine Gruppe von Fahrradfahrern um Mitspielerin Claudia Saar.

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In Ostheim endete das Wild-West-Spektakel mit viel Applaus und einer kleinen Gesangseinlage des Ensembles auf den Wartebänken. Dann mussten die Truppe mit der nächsten Bahn für eine weitere Aufführungen schon wieder zur Endhaltestelle zurückfahre.

Zwölf mal wurde der Mini-Western, unterstützt vom städtischen Kulturamt und von den Kölner Verkehrsbetreiben, aufgeführt. "Aus logistischen Gründen funktioniert das Stück nur in Richtung vom Königsforst nach Ostheim, weil wir da auch einige Außenflächen in das Geschehen einbauen können", erklärte Schauspieler Mersmann. "Wir wollen mit den Szenen in der Straßenbahn die Leute wachsam für ihre Umgebung machen. Man muss nicht immer nur aufs Handy starren. Es gibt genug zu sehen."

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