Wenn der Rhein Langel besuchen will

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Langel –  „Hochwasserschutz und Abwasserkanäle in Porz-Langel“ zählen zu den Themen, die im jüngst erschienenen, 240 Seiten starken Buch „Geschichte(n) von Langel – Chronik eines Stadtteils“ beleuchtet werden. Ein engagiertes Team von Heimatforschern (Benno Krix/ Gerd Matthiae) und Journalisten (Manfred Loosen/ Volkmar Schultz/ Jürgen Schumann) hat in Zusammenarbeit mit dem Ortsring Langel die vielfältigen Themen bearbeitet.

Bei der Präsentation des Buches war der „Hochwasserpapst von Köln“, Reinhard Vogt , wegen eines Einsatzes in Bayern nicht abkömmlich. Er versprach den Langelern aber, bei einer separaten Veranstaltung seinen Hochwasserschutz-Artikel aus dem Buch vorzutragen und Fragen zu beantworten. Friedhelm Lietz, der über die Kanalisation geschrieben hat, sagte gleichfalls seine Beteiligung zu.

Reinhard Vogt stellte bei der Veranstaltung, zu der die Ortsringsvorsitzende Klaudia Odenthal interessierte Langeler eingeladen hatte, das globale Denken und lokale Handeln als Leitgedanken im Hochwasserschutz und Klimaschutz heraus. Unterhaltsam erläuterten Vogt und Lietz, wie das Zusammenwirken von Hochwasserschutz und Kanalisierung den Langelern einen Schutz vor Hochwassern bis zu einer Höhe von 11,30 m Köln-Pegel bietet.

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Mit zahlreichen Maßnahmen von der Schaffung eines großen Retentionsraumes über die Deicherhöhung „Auf dem Damm“ bis zur Sanierung der Schutzmauer an der Rosengasse wurde der Schutz bis Ende 2008 verwirklicht. Sollte der Rhein doch einmal „Langel besuchen“ wollen, würde er durch die Kanalisation zurück in sein Bett geleitet. Vogt empfiehlt aber: „Immer das Beste hoffen und auf das Schlimmste vorbereitet sein“. Ein noch höheres Hochwasser lasse sich nämlich nicht ausschließen.

Beide Referenten schilderten den Anwesenden die Grundwasserproblematik. Dazu sei es nötig, sich „mehr als einen Gedanken“ zu machen, sagte Vogt. Denn bei einer Verschärfung der Grundwassersituation könne es passieren, dass sich der Rhein bei Hochwasser etwas länger in Langel aufhält. Dazu ergaben sich angeregte Gespräche. Die Gäste lobten, das Buch sei eine solide Informationsquelle und leiste einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion.

Wie der frühere Bezirksbürgermeister Willi Stadoll, der sich im Vorstand des Ortsvereins engagiert, betonte, war Ziel der Veröffentlichung, den Langelern das unmittelbare Wohnumfeld mit seiner geschichtlichen Entwicklung in Erinnerung zu bringen. Das sei gerade in Zeiten wichtig, da vorwiegend „global“, also weltumspannend, gedacht und gehandelt werde. Stadoll sagte: „Unser Ziel war es, durch die Vermittlung der Kenntnisse der Entwicklung Langels, die Identität mit dem Ort zu festigen und den jüngeren Langelern einen Anstoß zu geben, die Geschichte fortzuschreiben“.

Reinhard Vogt

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