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Zwischen Porz und RodenkirchenGute Chancen für Buslinie über den Rhein

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Die neue Buslinie soll die Stadtbezirke Porz und Rodenkirchen direkt über die Autobahnbrücke verbinden - ein Umweg über die Deutzer Brücke, den die Line 7 aus Porz kommend heute nimmt, wäre nicht mehr nötig.

Porz/Poll/Rodenkirchen –  Eine Buslinie über die Autobahnbrücke zwischen Poll und Rodenkirchen könnte in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden. Im Ausschuss für Anregungen und Beschwerden folgten die Politiker einer entsprechenden Eingabe der Vernetzung Porzer Bürgervereine. Damit stellten sich die Parteien gegen die Empfehlung der Verwaltung, die eine solche Busverbindung zunächst abgelehnt hatte. Schon seit einigen Jahren setzt sich die Vernetzung mit ihren rund 3000 Mitgliedern für eine neue Busverbindung über den Rhein hinweg ein.

„Die KVB-Linie 7 ist völlig überlastet“, begründet Hans Baedorf, Sprecher der Vernetzung, den Vorschlag. In naher Zukunft komme dann noch das geplante Wohnviertel im heutigen Deutzer Hafen hinzu. Eine neue Verbindung ins Linksrheinische sei aber bislang noch nicht in Sicht. „Wir brauchen aber eine zeitnahe Entlastung“, so Simin Fakhim-Haschemi, ebenfalls Sprecherin der Bürgervereine.

Eine neue Busverbindung zwischen der Bahnhaltestelle Westhoven an der Kölner Straße und der linksrheinischen Haltestelle Heinrich-Lübke-Ufer könnte so eine zeitnahe Entlastung sein, glauben die Sprecher. „Viele Nutzer der Linie 7 mit dem Ziel Rodenkirchen könnten sich dann den Umweg, von Porz kommend über die Deutzer Brücke sparen“, erklärt Baedorf. Der Wunsch nach einer schnellen Busverbindung zwischen den Stadtbezirken Porz und Rodenkirchen ist nicht neu und wird von vielen Politikern geteilt. So haben bereits 2011 die Fraktionen von SPD und Grünen im Rat einen Antrag eingebracht, der damals schon die nun von den Porzer Bürgervereinen geforderte Verbindung prüfen sollte. Im Jahr 2016 gab es dann einen ähnlichen Antrag von der Porzer CDU, den die Bezirksvertreter einstimmig verabschiedet haben. Doch passiert ist seitdem nichts.

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Nun könnte die geforderte Buslinie aber endlich Wirklichkeit werden. Mit ihrem Vortrag im Beschwerdeausschuss konnten Fakhim-Haschemi und Baedorf offensichtlich die Kritikpunkte der Verwaltung entkräften, so dass auch die Ausschuss-Mitglieder für einen Bus über die Autobahnbrücke gestimmt haben. Die Verwaltung hatte unter anderem moniert, dass die Haltestelle Heinrich-Lübke-Ufer für einen Linienbus vom Militärring kommend nicht anfahrbar sei. Dafür sei schlicht nicht genügend Platz vorhanden, so die Aussage des zuständigen Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung. Auch deshalb lautet das Urteil der Verwaltung: „Der Vorschlag der Petenten kann in der vorgeschlagenen Form nicht umgesetzt werden.“

Mit etwas gutem Willen ließen sich die Probleme lösen, kontert Baedorf die Einlassung der Verwaltung. Und Fakhim-Haschemi ergänzte: „Mit einer geringen baulichen Veränderung ist das Heinrich-Lübke-Ufer als Haltepunkt nutzbar.“ Außerdem könnte die Anschlussstelle der neuen Buslinie auch alternativ am Rodenkirchener Bahnhof erfolgen.

„Die Verwaltung hat nur Argumente aufgeführt, warum die Linie nicht funktioniert, das ist enttäuschend“, so die Sprecher der Vernetzung. Umso erfreuter sind sie, dass die Ausschussmitglieder sich einstimmig gegen die Verwaltung stellten und einen neuen Beschluss gefasst haben. Darin heißt es: „Der Ausschuss bittet den Verkehrsausschuss dringend, die Verwaltung zu beauftragen, kurzfristig die von den Petenten angesprochenen Haltepunkte nochmals zu untersuchen und gegebenenfalls durch eine Umgestaltung der Straßenräume Möglichkeiten für einen Bushalt zu schaffen.“ Damit schließen sich die Ratspolitiker auch den zuvor gefassten Beschlüssen in den Bezirksvertretungen von Porz und Rodenkirchen an. Bereits im Dezember 2018 entschieden die Porzer Fraktionen einstimmig: „Die Einrichtung der Busverbindung sollte spätestens zum Fahrplanwechsel Ende 2020 realisiert werden.“ Ähnlich äußerten sich die Politiker in Rodenkirchen. In ihrem ebenfalls einstimmig gefassten Beschluss aus 2018 heißt es: „Die Einrichtung einer Busverbindung zwischen Porz und Rodenkirchen ist höchst sinnvoll und sollte möglichst kurzfristig in Angriff genommen werden.“

Mit der Entscheidung auf Ratsebene rückt die geforderte Buslinie nun in greifbare Nähe. „Das freut mich, wir sind wieder einen Schritt weiter“, kommentiert CDU-Fraktionschef Werner Marx den Beschluss. Auch Simon Bujanowski, SPD-Fraktionsvorsitzender, begrüßt die Entscheidung, klagt aber: „Wir setzen uns als Politik schon seit Jahrzehnten für die Buslinie ein, es wäre zu wünschen, wenn diese nun endlich auch kommt.“

Hans Baedorf, Bürgervereine

Porzer Bezirksvertretung

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