Mit den Kalker Pänz sangen (v.l.): Ralf Schumacher (Jungfrau), Christian Krath (Prinz) und Frank Breuer (Bauer)
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Köln – Das Dreigestirn der Session 2020 kommt vom Reiterkorps Jan von Werth. Christian Krath als Prinz Christian II., Frank Breuer als Bauer Frank und Ralf Schumacher als Jungfrau Griet wollen durch die jecken Säle der Stadt ziehen und das Motto „Et Hätz schleiht em Veedel“ mit Leben füllen. Und damit haben die drei gleich angefangen, denn erstmals wurde ein Dreigestirn in einer Grundschule vorgestellt: hoch auf ihrem Festwagen für Menschen mit und ohne Handicap auf einem Schulhof in Kalk.
Die Jan von Werther, die erstmals nach 35 Jahren wieder das Dreigestirn stellen, hatten sich dafür die KGS Kapitelstraße ausgesucht, wo das Korps in den vergangen Jahren schon einige Male aufgetreten waren und wo die Pänz fleißig deren Vereinsmarsch („Mir sin kölsche Junge wie d'r Jan von Werth“) geübt hatten. Und als die 65 Jungen und Mädchen aus den dritten Klassen auch noch mit einer einstudierten Choreografie den Brings-Hit „Nur die Liebe gewinnt“ sangen, flossen beim Prinzen die Tränen. Er ist nah am Wasser gebaut. „Ich bin eben ein sehr emotionaler Mensch. Das ist so, da will ich auch nichts dran ändern.“
Am kommenden Montag (2. September) feiert Krath seinen 57. Geburtstag. Er ist in Poll geboren, lebt immer noch in dem ehemaligen Fischerdorf und bringt den Veedelskarneval mit ins Trifolium. Denn er zählt auch seit 20 Jahren zu den „Fidele Kölsche“, in deren Kapelle er oftmals im Hänneschen-Kostüm die „decke Trumm“ spielte. Dadurch hat er schon viele Säle in der Stadt und in der Region erlebt.
Der gelernte Kfz-Mechaniker und Einzelhandelskaufmann hat sich 2003 als Immobilienmakler selbstständig gemacht und leitet heute seine eigene Firma. In seiner Freizeit dominiert der Sport: Ski, Wassersport, Rennrad. Am liebsten ist er jedoch mit seinem Hund im Wald unterwegs.
Bauer Frank Breuer (48) hat die zur Rolle passende Figur und ist sowohl Kommandant als auch Vorsitzender im Reiterkorps. Er war einst Kinderprinz in Bergheim und, bevor er zu den Jan von Werthern stieß, auch schon mal Bauer: 2005 im Dreigestirn in Bergheim-Thorr. Zudem ist Breuer Präsident beim Verein „Ävver met Jeföhl“ und Mitglied im Karnevalistischen Beirat des Festkomitees. Der Inhaber eines Malerbetriebs wohnt mit Lebensgefährtin Sandra Scheltenbach in Longerich, interessiert sich für Eishockey und bereist gerne die Welt.
Das neue Kölner Dreigestirn
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Jungfrau Ralf Schumacher („Ich heiße wie der Rennfahrer, bin aber mit 52 Jahren etwas älter“) stammt aus Eschweiler, wo er 1985 Mitglied der KG Onjekauchde wurde, ehe er 2013 zusätzlich noch zum Reiterkorps wechselte, bei dessen Sitzungen er häufig im Elferrat saß. Nach zwei Ausbildungen als Druckvorlagenhersteller und als Schilder- und Lichtreklamehersteller stiegt er in den familieneigenen Betrieb „Reklame Schumacher“ ein.
Die Jungfrau ist Fan von Alemannia Aachen
Neben seinem Job als Geschäftsführer gründete er vor mehr als 20 Jahren noch eine Firma für Vereinsbedarf mit Orden, Pins, Ehrenzeichen und ähnlichem. Freie Zeit nutzt er mit Ehefrau Elke gerne für Reisen mit den beiden Töchtern Denise und Michelle. Zudem ist er Fußballfan – von Alemannia Aachen.
Alle drei engagieren sich ehrenamtlich beim Verein „Ävver met Jeföhl“, der Karneval ohne Kommerz, aber mit Tradition und Gefühl feiern will und Organisationen mit Spenden unterstützt, die Bedürftigen helfen. „Wir drei freuen uns wie jeck auf die Session und auf die vielen unterschiedlichen Menschen, die mit uns feiern werden – egal, wie alt sie sind oder wo sie geboren wurden“, ist dem Prinzen die Vorfreude anzumerken. „Das werden sicher unglaubliche Erfahrungen, die wir nie vergessen werden.“
Auch Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn ist von dem Trio, das sich gegen eine ganze Reihe anderer Bewerber-Teams durchgesetzt hat, überzeugt. „Die werden das ganz wunderbar machen, da bin ich mir sicher,“ so Kuckelkorn. „Denn einerseits stammen sie aus einem großen und traditionsreichen Korps, andererseits kennen alle drei auch den Veedelskarneval und die kleinen Veranstaltungen in Pfarrgemeinden, Seniorenheimen und Schulen in allen Facetten aus eigener Erfahrung.“
Den Mitgliedern ihrer eigenen Gesellschaft wurden die Tollitäten in spe am Freitagabend beim Sommerfest im Karnevalsmuseum präsentiert. Dort wurde auch das neue Traditionspaar „Jan un Griet“ vorgestellt. Diese Rollen übernehmen Dirk und Jackie Kenntner. Er leitet als Jurist und Bankkaufmann ein eigenes Unternehmen für Finanzdienstleistungen in Bonn. Sie ist Tochter von Hubertus Durek, Gründer des „Theater am Dom“, und betreibt ein Geschäft für Second-Hand Kinder- und Damenmode in Beuel.
