Prominente Gäste beim ersten Köln-Talk

Lesezeit 3 Minuten
Schauspielerin Mariele Millowitsch, Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Boemers von der Kinderklinik Amsterdamer Straße, Moderator Horst Kläuser, NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer und ARD-Wettermann Karsten Schwanke (v.l.n.r.) beim 1. Köln-Talk in der Erzengel-Michael-Kirche

Schauspielerin Mariele Millowitsch, Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Boemers von der Kinderklinik Amsterdamer Straße, Moderator Horst Kläuser, NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer und ARD-Wettermann Karsten Schwanke (v.l.n.r.) beim 1. Köln-Talk in der Erzengel-Michael-Kirche

Rodenkirchen –  Wie sieht die Zukunft unserer Schulen aus? Wo liegt der Unterschied zwischen Wetter und Klima? Und worin hat Schauspielerin Mariele Millowitsch neben der Schauspielerei ihre Promotion absolviert? Zu diesen politischen, gesellschaftskritischen, aber auch bunten Fragen nahm Moderator Horst Kläuser bei der Premiere des Köln-Talks mit wechselnden Gästen auf dem blauen Talk-Sofa in der Erzengel-Michael-Kirche in Rodenkirchen Platz. Rund 200 Besucher verfolgten die etwa zweistündige Talkveranstaltung, die Gitarrist Klaus „Dr. Mojo“ Stachuletz mit seiner Blues-Musik begleitete.

Die NRW-Bildungs- und Schulministerin Yvonne Gebauer schilderte zunächst, wie schwierig es sei, Schulen in Problembezirken mit ausreichend Lehrpersonal zu besetzen. In Städten wie Köln oder Düsseldorf seien zwar nur sehr wenige Plätze für Bewerber frei – in problematischen Stadtteilen wie Köln-Mülheim oder Städten im Ruhrgebiet sei es hingegen oft ein riesiges Problem, ausreichend Lehrpersonal für die Schulen zu finden. Hier müssten finanzielle Anreize dafür sorgen, dass frisch ausgebildete Lehrer auch in die schwierigeren Stadtteile gehen, so das Resümee der Ministerin.

Mit der Kölner Schauspielerin Mariele Millowitsch unterhielt sich WDR-Journalist Horst Kläuser, der seit 2007 Mitglied bei den Rotariern ist, im Anschluss über ihre Schauspielanfänge unter Kay Lorentz im Düsseldorfer Kom(m)ödchen, ihren Vater Willy und ihre Promotion als Veterinärmedizinerin – und über Bandscheiben-Operationen beim Dackel. Politisch wurde es auch bei Millowitschs Auftritt. So sprach Moderator Kläuser mit ihr über die aktuelle Bedrohung durch das rechte Lager und Millowitschs Engagement für Flüchtlingsfamilien aus Sri Lanka und Syrien.

Zuletzt kam ARD-Wettermann Karsten Schwanke zu Wort. Der Meteorologe erklärte den Zuhörern, wie sich die langfristige Veränderung des Klimas auch auf unser tägliches Wetter auswirken wird. Dabei setzte er auch Spitzen in Richtung der Politik – Schwanke kritisierte das zögerliche Verhalten der Entscheidungsträger in der Thematik und betonte deren Relevanz für die kommende Bundestagswahl.

Mit wissenschaftlich fundierten Erklärungen zeigte er Wege und Mittel auf, um der drohenden Klimakrise entgegenzutreten. Das kam gut an – der Applaus war langanhaltend. Mit dem prominent besetzten Talkabend verfolgt der Rotarier-Club Rodenkirchen ein wichtiges Ziel: die Finanzierung einer Sozialpädagogin für die Kinderkrebsstation der Kinderklinik an der Amsterdamer Straße.

Dort sei zwar für die kleinen Patienten medizinisch bestmöglich gesorgt, doch für die Eltern böte eine Sozialpädagogin eine wichtige „kleine Auszeit“ vom Klinikalltag. „Für Eltern ist die Krebserkrankung ihres Kindes nicht nur ein emotionaler Schock“, so Professor Thomas Boemers vom Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. „Was oft übersehen wird, ist, dass der gesamte Alltag sich dadurch radikal verändert. Die Eltern müssen in dieser schwierigen Situation rund um die Uhr für ihre Kinder da sein – über Wochen und Monate hinweg.“

Mithilfe der Unterstützung durch eine Sozialpädagogin versuche das Krankenhaus, diese Problematik abzufedern, indem die Erzieherin die Kinder für ein paar Stunden beschäftige. In dieser Zeit könnten die Eltern notwendige Tätigkeiten wie Behördengänge, wichtige Einkäufe oder auch den nötigen Friseurbesuch wahrnehmen und für eine kurze Zeit abschalten.

Mit dem Verlauf des Abends ist Mitorganisator Prof. Dr. Christof Obermann vom RC Köln-Rodenkirchen Riviera zufrieden: „Die Veranstaltung war ausverkauft. Insgesamt haben wir über 10 000 Euro zusammenbekommen – davon ist die Stelle der Sozialpädagogin für ein Jahr finanziert.“ Im nächsten Jahr soll es mit dem zweiten Köln-Talk weitergehen. „Damit möchten wir die Stelle der Sozialpädagogin langfristig sichern“, so Obermann.

KStA abonnieren