Radio-Museum platzt aus den Nähten

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Dellbrück –  Die Stadt soll dem Verein „Fördergesellschaft Radio-Museum Köln“ helfen, einen neuen Standort zu finden. Die Stadt solle in diesem Zusammenhang berücksichtigen, dass die Unterbringung in einem historisch passenden Gebäude wünschenswert sei. Das beschloss die Bezirksvertretung Mülheim auf Antrag der CDU-Fraktion.

Der Verein, der seit 1999 besteht, betreibt zurzeit ein kleines Museum auf dem Gelände des ehemaligen Waltherwerks in Dellbrück. Hier sind auf kleinstem Raum etwas mehr als 300 historische Geräte zu besichtigen. Ein weit größerer Teil der insgesamt etwa 4000 Stücke zählenden Sammlung ist, in Kisten verpackt, in den hinteren Räumen des Museums gelagert. „Angefangen hat alles mit dem Nachlass meines Mannes, der auch eine Sammlung von 700 Radios umfasste“, erzählt Vorsitzende Karin Lange. Als sie einige der Stücke auf dem Flohmarkt verkaufen wollte, riet ihr ein Interessent, die Sammlung doch lieber auszustellen. Lange: „Ich suchte Unterstützer und wir gründeten unseren Förderverein.“ Waren es zwischenzeitlich etwa 60 Mitstreiter, sind es heute noch 33. Die ehrenamtlichen Macher haben bereits genaue Vorstellungen, wie das Museum in Zukunft aussehen sollte. „Es soll nicht nur Ausstellung, sondern auch Begegnungsstätte sein“, betont Josef Hildebrand, der auch defekte Geräte des Museums repariert. Mehr Raum solle dazu beitragen, die Zahl der ausgestellten Exponate zu vergrößern und die Radios systematisch geordnet zu zeigen. Lange: „Wir wollen auch die Rundfunkgeschichte Kölns aufzeigen.“ Schließlich habe unter anderem Georg Simon Ohm, der Entdecker des elektrischen Widerstands, am Dreikönigen-Gymnasium in der Marzellenstraße gelehrt. Weitere Ansprüche an neue Räume seien ausreichende Lagerkapazitäten, Platz für eine Reparaturwerkstatt, eine Amateurfunk-Anlage mit Antenne, Barrierefreiheit oder Notausgänge.

„Wir würden gern im Stadtbezirk Mülheim bleiben“, bekräftigt Hildebrand. Im Stadtbezirk gebe es schließlich viele alte Industrieanlagen, die einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen. Hildebrand: „Außerdem ist die Schanzenstraße heute ein moderner Medienstandort, zu dem wir wunderbar passen würden.“ Der Verein freue sich zudem über Informationen darüber, wo potenzielle Räumlichkeiten vorhanden sind. http://www.radiomuseum-koeln.de

Karin Lange

DAS MUSEUM

Das Radiomuseum zeigt mit Originalgeräten die Entwicklung der Radiotechnik von den Anfängen in den 1920er Jahren bis in die heutige Zeit auf. Von den etwa 4000 Apparaten sind etwas mehr als 300 in der Ausstellung zu sehen. Die regulären Öffnungszeiten sind am jeweils zweiten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr. Weitere Termine können telefonisch unter 221/92232970 vereinbart werden. Der Eintritt kostet 3,50 Euro. (aef)

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