BrennpunktPolizei-Razzia in Köln-Kalk – Dealer auf frischer Tat festgenommen

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Die Einsatzkräfte durchsuchten Cafés, Spielhallen, Wettbüros und Wohnungen.

Köln – Polizei, Zoll und mehrere städtische Ämter in Köln haben am Mittwochabend erneut mehrere Cafés, Wettbüros und andere Läden im Stadtteil Kalk durchsucht, einem Schwerpunkt der Straßenkriminalität. Die Aktion habe vor allem der Bekämpfung der Drogenkriminalität gedient, sagte Einsatzleiter Peter Frauenkron vor Ort. Insgesamt 131 Personen seien kontrolliert worden und sieben Durchsuchungsbeschlüsse in Wohnungen und Cafés vollstreckt, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Einen 29 Jahre alten mutmaßlichen Drogendealer nahmen die Beamten demnach auf frischer Tat fest. In seinem ebenfalls mit richterlichem Beschluss durchsuchten Pkw Audi fanden die Beamten mehr als 16.000 Euro in bar.

In den durchsuchten Wohnungen stellten die Polizisten unter anderem eine Pistole mit 263 Schuss Munition, etwa 100 Gramm Kokain, circa 180 Gramm Marihuana und Einbruchswerkzeug sicher. Insgesamt beläuft sich die Summe des sichergestellten, mutmaßlichen Dealgelds auf 24.000 Euro.

Vor allem der Bereich um die Kalker Hauptstraße und die Kalk-Mülheimer Straße gilt seit geraumer Zeit als Schwerpunkt der gewerbsmäßigen Kriminalität, unter anderem als Rückzugsort von Tätern nach Einbruchs- und Diebstahlsdelikten, aber auch als Hotspot der Drogenkriminalität. Vor allem mit Kokain und Cannabis werde hier gehandelt, vorzugsweise in, neben oder hinter den Cafés, Wettbüros und Lebensmittelläden, sagte Frauenkron.

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„Wir können hier schon von organisierter Kriminalität sprechen“

Durch die Videobeobachtung der Kalk-Mülheimer Straße zögen sich die Dealer vermehrt in die für die Kameras nicht sichtbaren Bereiche in Hofeinfahrten oder Hauseingängen zurück. Seit Jahresbeginn registrierte die Polizei allein in den Bereichen Kalk-Mülheimer Straße, Kalk Post, Kalker Hauptstraße und Taunusstraße 500 Straftaten. „Darunter sind vor allem Eigentums-, aber auch Drogendelikte. Das gesamte Spektrum der Straßenkriminalität also. Wir haben hier die klassische Beschaffungskriminalität“, sagte Frauenkron. „Wir können hier schon von organisierter Kriminalität sprechen.“ Die meisten Tatverdächtigen seien südosteuropäischer oder nordafrikanischer Abstammung.

Die Kölner Polizei verfolgt in ihrem „Präsenzkonzept“ die Strategie, immer wieder auch mit einer hohen Zahl von Einsatzkräften solche Razzien durchzuführen, auch um bei Anwohnern und Passanten wahrgenommen zu werden. „Endlich wird mal was getan“, sagte dann auch ein Passant vor der Absperrung an der Kalker Hauptstraße. „Man fühlt sich einfach nicht mehr sicher“ ein anderer.

Mehr als 200 Beamtinnen und Beamte, darunter Kräfte der Bereitschaftspolizei waren bei der Aktion am Mittwoch im Einsatz. Die Stadt entsandte Mitarbeitende von Ordnungsamt, Kämmerei, Ausländeramt und Lebensmittelkontrolle. 

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