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RettungsdienstKölner Grüne und Volt fordern Aufklärung der Rassismus-Vorwürfe

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Rettungswagem Johanniter

Ein Rettungswagen der Johanniter-Unfall-Hilfe in Köln

Köln – Die Rassimus-Vorwürfe gegen Mitarbeitende der Kölner Johanniter beschäftigen nun auch die Politik: So wird sich der Gesundheitsausschuss in seiner kommenden Sitzung am 27. September mit dem Thema befassen: Die beiden Ratsfraktionen von Grünen und Volt stellen eine gemeinsame Anfrage. Unter anderem wollen sie wissen, wann die Stadt und die Feuerwehr Köln von den Vorwürfen des Rassismus beim Regionalverband der Johanniter Köln erfahren haben.

Hintergrund ist ein Bericht der Tageszeitung „taz“ unter dem Titel „Rechte Retter“. Demnach sollen auf einer Rettungswache der Johanniter Köln die Geburtstage von Adolf Hitler und anderer Personen des NS-Regimes in einen Wandkalender eingetragen worden sein. Aus rassistischen Motiven sollen Patientinnen und Patienten schlechter behandelt worden sein. Außerdem sei ein rassistisches Spiel gespielt worden und Rettungskräfte hätten ihre Nähe zur rechtsextremen Organisation „Identitäre Bewegung“ offen zur Schau gestellt.

Kölner Johanniter kündigen Untersuchung der Vorwürfe an

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte der Kölner Regionalverband der Johanniter versichert, die Vorwürfe „sehr ernst“ zu nehmen und eine „gründliche“ Untersuchung angekündigt. Die Johanniter-Unfallhilfe ist eine von fünf Leistungserbringern, die gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr für den Rettungsdienst in Köln zuständig sind.

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„Es zeichnet sich ein Bild von strukturellem Rassismus in Kölner Rettungsdiensten ab, der von den Verantwortlichen geduldet wird“, teilt die Volt-Fraktion mit. Zusammen mit den Grünen fordere man eine Aufklärung der „schockierenden Vorfälle aus der Kölner Rettungswache“ durch die Stadt, Feuerwehr und Johanniter. „Als Stadt müssen wir sicherstellen, dass Menschen im Rettungsdienst allen Kölnerinnen und Kölnern vorurteilsfrei begegnen“, sagt die Kölner Volt-Fraktionsvorsitzende Jennifer Glashagen.

Die beiden Fraktionen wollen wissen, ob es in der jüngeren Vergangenheit Informationen über rechtsextreme Einstellungen oder rassistische Vorkommnisse in Kölner Rettungswachen gab, wie mit ihnen umgegangen wird, und welche Maßnahmen verfolgt werden, um gegen strukturellen Rassismus in Rettungsdiensten vorzugehen und sicherzustellen, dass Menschen mit rechtsextremen Gesinnungen nicht in den Dienst der Stadt oder ihrer beauftragten Leistungserbringer geraten.

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