Revolution an KarnevalKölner Rosenmontagszug soll 2020 über den Rhein ziehen

Lesezeit 3 Minuten
Rosenmontagszug Köln dpa

Der Rosenmontagszug in Köln soll einen neuen Weg gehen.

  • Der Kölner Rosenmontagszug startet am Chlodwigplatz und endet in der Mohrenstraße – bisher.
  • Denn 2020 soll ein Novum anstehen. Obwohl der Zugweg in der Geschichte des Rosenmontagszugs schon öfter geändert wurde, soll er nun erstmals über den Rhein führen.
  • Doch damit dieser Plan in die Tat umgesetzt werden kann, gibt es noch vieles zu klären.

Köln – Noch ist es nur ein Plan, aber die Teilnehmer der so genannten Ämterrunde sollen derart angetan gewesen sein, dass der Umsetzung wohl nichts im Wege steht: Erstmals soll die Strecke des Rosenmontagszugs nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ künftig über die Deutzer Brücke ins Rechtsrheinische führen und an der Deutzer Werft enden.

Holger Kirsch, der neue Leiter des Zugs, hat diese Idee am Dienstag vor den Mitgliedern der so genannten Ämterrunde präsentiert. Hier sitzen Vertreter verschiedener städtischer Ämter und Dienststellen sowie von Polizei, Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und KVB zusammen. Tanja Holthaus, Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval (FK), bestätigte auf Anfrage: „Ja, es stimmt. Es gibt Überlegungen, den Weg des Rosenmontagszuges zu verändern und passend zum Motto auch die rechtsrheinischen Stadtteile irgendwie mit einzubeziehen. Hier sind wir aber noch am Anfang eines langen Prozesses, für konkrete Aussagen ist es viel zu früh.“

„Et Hätz schleiht im Veedel“

Das Motto der kommenden Session 2020 lautet: „Et Hätz schleiht im Veedel“. Während Zugleiter Kirsch ebenso wie Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn am Dienstagabend nicht für eine Stellungnahme erreichbar waren, wies Holthaus’ Sprecher-Kollege Michael Kramp darauf hin, dass es noch „sehr viele Details“ zu besprechen und zu klären gebe. Beispielsweise wo Tribünen abgebaut und neu aufgestellt werden können. Denn es würden ja die Tribünen und die LKW-Standplätze an der Zeughausstraße, am Regierungspräsidium und an der Mohrenstraße wegfallen. Ersatzflächen wären dafür an der Pipinstraße und am Heumarkt vorhanden.

Alles zum Thema Henriette Reker

Der Zoch würde länger werden

Auch würde der Zoch mit dem Weg über die Rheinbrücke deutlich länger als in den Vorjahren: „Das widerspricht eigentlich unseren Intentionen, den Zoch kürzer zu machen“, sagte Kramp. Da noch sehr vieles zu klären sei, könne es durchaus auch sein, dass es mit der Umsetzung der Idee noch nicht im nächsten Jahr klappt, sondern erst zum Jubiläum 2023.“ Dann wird das Festkomitee 200 Jahre alt.

Zugweg-2020-01

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, soll Zugleiter Kirsch vor der Ämterrunde allerdings ein „bis ins Detail perfekt ausgearbeitetes Konzept“ vorgestellt haben. Eine Umsetzung schon im nächsten Jahr sei „eigentlich überhaupt kein Problem“, berichtete ein Insider. Auf Anfrage äußerte sich auch die Polizei positiv, Sprecher Ralf Remmert sagte: „Wir sind da in enger Abstimmung mit unseren Netzwerkpartnern. Aus polizeilicher Sicht sehen wir kein Problem.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Von der Idee, das Zugende nach Deutz und somit erstmals seit 1823 auf die Schäl Sick zu verlegen, soll auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker „sehr angetan“ sein. Stadtsprecher Alexander Vogel bestätigte die Pläne: „Eine charmante und schöne Idee. Ob und wie sie umsetzbar ist, wird derzeit unter allen Beteiligten besprochen und geprüft.“ Nur die Teilnehmer des Rosenmontagszuges wissen bislang von nichts. Die Überlegungen des Festkomitees sind bisher weder bei einem Präsidenten-Abend vorgestellt noch mit den Karnevalsgesellschaften und Traditionskorps in irgendeiner Form kommuniziert worden.

In der Geschichte des Kölner Rosenmontagszugs hat sich auch der Zugweg mehrmals geändert. Die letzte Änderung gab es im Jahr 1999. Seitdem geht der Rosenmontagszug – wie bereits 30 Jahre zuvor – wieder vom Chlodwigplatz im Süden der Stadt am Dom vorbei bis zur Mohrenstraße, wo er sich auflöst.

KStA abonnieren