„Das ist ein Schandfleck“Baustelle in Kölner Wohngebiet verwahrlost seit Jahren

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Baustelle

Die Baustelle an der Hauptstraße ist verwahrlost. 

Köln – In der früheren Gaststätte „Treffpunkt“ an der Rondorfer Hauptstraße 15 traf man sich gern, wie der Name schon sagt. Die Karnevalisten feierten dort, die Jubiläumsveranstaltung des SC Rondorf fand zuletzt 2012 statt, die gut bürgerliche Küche wurde geschätzt. Als die Pächter keine Nachfolger fanden und aufhörten, wurde die Immobilie vor gut drei Jahren veräußert. Sie sollte saniert und umgebaut werden, eine Genehmigung lag vor. Ein Gerüst wurde aufgestellt und die Baustelle wurde eingezäunt.

Allerdings wechselten danach die Investoren mehrmals – und seit rund drei Jahren ruht nun die Bautätigkeit. Das Haus steht eingerüstet da, der Zaun ist mittlerweile beschädigt, wilder Müll hat sich angesammelt. Anwohner ärgern sich über die „Verwahrlosung“ der Baustelle an prominenter Stelle direkt an der Hauptstraße.

„Das ist ein Schandfleck“

„Das ist ein Schandfleck“, schimpft ein Bürger, der lieber anonym bleiben möchte. Bei Wind könne der ganze Zaun umstürzen, befürchtet er. Der Bereich sei insgesamt gefährlich für Passanten, zumal sich direkt daneben eine Bushaltestelle befindet. Es würden sich immer mehr Unrat und Schmutz ansammeln. „Irgendwann kommt das Ungeziefer“, glaubt er. Er und andere Nachbarn können nicht verstehen, warum die Stadt den Eigentümer nicht auffordert, für Ordnung zu sorgen. „Wenn woanders nur ein kleiner Ast vom Garten auf den Gehsteig ragt, kommt von der Stadt sofort die Anweisung, ihn aus Sicherheitsgründen weg zu schneiden“, sagt er. „Hier passiert dagegen nichts dergleichen“, kritisiert er.

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Der jetzige Investor hat das Objekt vor ungefähr einem halben Jahr erworben, heißt es. Insgesamt 16 Wohnungen sollen entstehen in dem umgebauten und erweiterten Gebäude. Aber Investor und die Verwaltung sind sich in puncto Bauplanung offenbar nicht einig. „Das Antragsverfahren stockt“, teilt die städtische Bauaufsicht auf Nachfrage mit. Es gebe noch Abstimmungsbedarf.

Forderung der Kölner Bauaufsicht strittig

Die Bauaufsicht habe den Antragsteller um überarbeitete Unterlagen gebeten, diese seien aber nicht eingereicht worden. Der Eigentümer sei zudem vor kurzem beauftragt worden, das Grundstück ordnungsgemäß zu sichern und den Bauzaun zu reparieren. Das soll laut Verwaltung demnächst auch geschehen. Das Baugerüst selbst sei jedoch richtig verankert und standsicher und bedeute keine Gefahr.

Der Miteigentümer und Investor, die Firma Paul-Gerüstbau, kann die Forderung der Bauaufsicht nicht nachvollziehen. Sämtliche Unterlagen seien aus ihrer Sicht eingereicht worden und genehmigungsfähig. Auf die Baugenehmigung warte man schon lange, heißt es. Die Arbeiten würden sofort starten, wenn die Verwaltung grünes Licht gebe. Möglicherweise ist nun eine juristische Begleitung in dem Verfahren geplant. Es geht auch schon das Gerücht, dass das Objekt erneut veräußert werden soll.

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