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„Es war ein Inferno”Kölner rettet vier Menschen aus brennendem Haus

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Tarik Sayan mit der Einladung von Armin Laschet

Godorf – Tu Gutes und rede nicht drüber oder Held mit Verzögerung – so oder so ähnlich könnte man zusammenfassen, was jetzt Tarik Sayan passierte. Der junge Mann lebt in Godorf in einem Haus an der Hauptstraße. Dort teilt er sich mit seinem gutmütigen Rottweiler Rocky ein Zimmer. Vor einigen Tagen fand er einen Brief in seinem Kasten – mit dem markanten Wappen des Landes Nordrhein-Westfalen drauf. „Ich dachte erst, das wäre wegen meines Führerscheins“, erinnert sich Tarik.

Doch dann zog er verdutzt ein feierliches Schreiben des Ministerpräsidenten Armin Laschet aus dem Kuvert: „Für den mutigen Einsatz zur Rettung eines Menschenlebens“ wird ihm Armin Laschet „die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen verleihen“, ist da zu lesen. Und: „Im Anschluss an den Festakt am 16. November ist ein gemeinsames Abendessen vorgesehen.“ Der Anlass für die unerwartete Einladung ist schon eine ganze Weile her: Im März vergangenen Jahr kam Sayan mit seiner Freundin spätabends nach Hause, als er Flammen aus einem Nachbarhaus schlagen sah: „Es war ein Inferno, das Feuer war gewaltig. Da stand eine Familie vor der Tür und rief mir zu: Da sind noch Leute drin!“ Von der alarmierten Feuerwehr war noch niemand da. Sayan fasste sich, angespornt von Freundin Nicola, ein Herz, rannte das verrauchte Treppenhaus hoch und holte einen Mieter nach dem anderen raus – insgesamt vier Personen.

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„Meine Lunge brannte von dem Qualm, ich bekam den Gestank kaum aus der Nase“, erzählt er. „Ich machte damals gegenüber der Polizei und Feuerwehr meine Aussage. Das war’s dann, dachte ich.“ Eineinhalb Jahre lang hörte Tarik nichts. Nichts von der Feuerwehr, kaum ein Dankeschön der Geretteten. Und jetzt der Brief. Sayan, der eine Ausbildung in der Metallbranche absolviert, überlegt jetzt, im Anschluss daran zur Feuerwehr zu gehen. Körperlich fit ist der 27-Jährige, der Kampfsport betreibt, auf jeden Fall. Und die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen schadet auf dem Weg in den Wunschberuf sicher nicht. (red)

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