800 000 Euro Erlöse für die StadtParken in Köln-Bayenthal kostet künftig Geld

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Was in der Neustadt und anderen Stadtteilen schon lange gang und gäbe ist, soll nun auch in Bayenthal eingeführt werden: Das Bewohnerparken.

Was in der Neustadt und anderen Stadtteilen schon lange gang und gäbe ist, soll nun auch in Bayenthal eingeführt werden: Das Bewohnerparken.

Köln-Bayenthal – Parken in Bayenthal kostet künftig Geld. Das hat eine Mehrheit der Rodenkirchener Bezirksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Die beiden FDP-Vertreter und der Vertreter der Freien Wähler stimmten gegen die neuen Regelungen, die von 2019 an umgesetzt werden sollen. Die Stadtverwaltung rechnet mit jährlichen Einnahmen in Höhe von mehr als 800 000 Euro, die Politiker hoffen, dass Anwohner durch die Parkscheinpflicht leichter Parkplätze finden. Sie können nämlich gegen eine Gebühr von 30 Euro im Jahr Bewohnerparkausweise erwerben. Wer nicht im Gebiet wohnt, zahlt zwischen 9 und 18 Uhr 50 Cent je 20 Minuten am Parkscheinautomat. In anderen Stadtteilen ging der Parkdruck dadurch zurück. Berufspendler oder Besucher, so die Annahme, wählen dann eher Fahrrad, Bus oder Bahn.

Seit Februar liegt der Plan der Verwaltung für das „Bewohnerparkgebiet“ den Politikern vor. Die hatten zunächst entschieden, dass die Anwohner informiert und um ihre Meinung gebeten werden. Die Verwaltung stellte das Konzept daraufhin auf einer Abendveranstaltung vor. Im Anschluss nahmen die Bezirksvertreter Änderungen vor. Der Anteil von Parkplätzen, die länger als vier Stunden genutzt werden dürfen, soll erhöht, die Parkscheinpflicht auf der Cäsarstraße und im südlich anschließenden Gebiet erst 2021 eingeführt werden. Zudem soll die Stadtverwaltung auf dem Gebiet nördlich der Schönhauser Straße, wo eines Tages die Parkstadt Süd entstehen soll, zusätzliche Langzeitparkplätze schaffen, befristet, bis die Nord-Süd-Stadtbahn auf der Bonner Straße ihren Betrieb aufnimmt.

St.-Antonius-Krankenhaus und Irmgardis-Gymnasiums „eiskalt abserviert“

„Wir haben die Änderungen aufgrund der Stellungnahmen aufgenommen“, sagte Grünenvertreter Manfred Giesen in der Sitzung. Zuvor hatte Karl-Heinz Daniel, FDP, bestritten, dass sich für die Anwohner überhaupt Verbesserungen ergeben. „Die ÖPNV-Angebote reichen derzeit nicht aus“, sagte er. Erst wenn die Bahn auf der Bonner Straße führe, könne sich das ändern. Er kritisierte aber auch die Schlüsse, die seine Kollegen aus der Beteiligung zogen. „Ich weiß nicht, woher sie die Zustimmung nehmen“, sagte er. Unter den mehr als 100 eingereichten Stellungnahmen sei lediglich eine wohlwollende Stimme gewesen. Er hob hervor, dass auch das St.-Antonius-Krankenhaus und das Irmgardis-Gymnasiums mit ihren Einwänden „eiskalt abserviert“ worden seien.

Das wollten die übrigen Fraktionen so nicht geltenlassen. „Dass der Parkdruck nicht in ganz Bayenthal hoch ist, nehmen wir zur Kenntnis“, sagte Sabine Müller, Grüne. „Deshalb starten wir auch dort, wo er hoch ist“, sagte sie. „Wir haben alle Eingaben durchgearbeitet“, erinnerte Constanze Aengenvoort, CDU. In vielen Gesprächen sei das Vorhaben auf Zustimmung gestoßen. „Aber ist ja gut, wenn Sie sich damit für den Wahlkampf profilieren wollen“, sagte sie in Richtung FDP.

Gleichzeitig werden mit der Einführung der Parkscheinpflicht die Parkplätze in Bayenthal neu geordnet, auch um auf den Bürgersteigen mehr Platz zu schaffen. Eine Breite von mindestens 1,70 Meter soll im Anschluss frei bleiben. Dadurch fallen 35 Parkplätze weg. Betroffen ist im Grunde der gesamte Stadtteil zwischen Bonner Straße, Schönhauser Straße, Rheinuferstraße und Bayenthalgürtel. Die Vorlage geht zurück auf einen Beschluss der Bezirksvertreter aus dem Jahr 2015.

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