Beliebte BMX-StreckeStadt Köln plättet selbstgebauten Parcours am Auenweg

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sues Action Strecke 3 Foto Zingsheim (1)

Die hügelige Strecke im Weißer Bogen wurde planiert. 

Köln-Rodenkirchen – Der Weißer Rheinbogen mit seinem einzigartigen Auenwald bietet Lebensraum für Pflanzen und Tiere und ist gleichzeitig ein städtisches Erholungsgebiet für Spaziergänger, Jogger, Radfahrer und Reiter. Die Landschaft ist regelrecht durchzogen von zahlreichen Fuß-, Rad- und Reitwegen. Sie sind breit ausgebaut oder pfadartig schmal, sie führen am Rheinufer entlang, an Feldern vorbei oder schlängeln sich versteckt durch den Wald.

Einen dieser Wege in einem Waldstück am Auenweg haben vor ein paar Jahren Kinder für sich entdeckt. Sie haben angefangen, Rampen, Mulden, Hügel und Sprungschanzen zu bauen.

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Mit der Zeit haben sie sich selbst einen natürlichen BMX-Parcours geschaffen, der freilich moderat und eher für jüngere Mädchen und Jungen spannend war. Das spaßige Hügelfahren wurde nun allerdings abrupt beendet. Die Stadt hat den Weg vor wenigen Tagen aufgeschüttet und die Action-Strecke platt gemacht.

Hügel im Wald am Auenweg waren guter Ausgleich in Corona-Zeiten

Kinder und Eltern sind mehr als enttäuscht. „Das Timing ist wirklich katastrophal“, kritisiert etwa Martin Zingsheim. Das Areal sei ein Segen in Sachen Freiheit, Bewegung und Spaß gewesen, sagt der Vater. Vor allem in Corona-Zeiten, in denen Spielplätze und Sportanlagen nur eingeschränkt nutzbar seien, hätten sich die Kinder wenigstens auf der Action-Strecke ein wenig austoben können. „Der Wald leidet unter den Rad fahrenden Kindern sicher weniger als unter unserem Lebensstil der vergangenen 50 Jahre“, ergänzt er im Hinblick auf Klimadebatte und Umweltzerstörung.

sues Action Strecke 2 Foto Zingsheim

Trotz Corona konnten sich die Kinder im Wald austoben

In sozialen Netzwerken wird heftig diskutiert. „Das war ein toller Platz, auch unsere Jungs hatten hier eine Menge Spaß beim Fahren“, heißt es, oder: „Ich denke, dass es dort genug Wege gibt und dass sich Rentner, Hundehalter und Kinder auf Fahrrädern aus dem Weg gehen können.“

Waldbesucher meldeten BMX-Strecke bei der Stadt

Die Stadt hingegen sah sich in Zugzwang. „Die BMX-Strecke wurde uns von Waldbesuchern gemeldet und deshalb haben wir einen Beschäftigungsträger gebeten, diese zu entfernen“, sagt Stadtförster Michael Hundt. Solche Aufbauten würden eine „nicht waldtypische Gefahr“ darstellen. Der Waldbesitzer müsse für Schäden und Verletzungen durch diese Aufbauten haften.

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Somit könnten solche Strecken nicht toleriert werden. „Seit Beginn der Corona-Krise haben diese Bahnen im Wald stark zugenommen“, sagt Michael Hundt. Sie seien etwa in Worringen am Efferener Berg, am Decksteiner Weiher, auch in Rondorf entfernt worden. Der Stadtförster geht davon aus, dass jetzt nach der Öffnung der Sportanlagen und Spielplätze der Druck auf den Wald wieder nachlässt.

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