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Blindgänger in KölnWeltkriegsbombe erfolgreich gesprengt – Stadt veröffentlicht Video

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Bombe Fundort

Der Fundort der Bombe

Köln – Am frühen Nachmittag hallte ein lauter Knall durch den Kölner Süden, dazu schoss eine ein Fontäne aus Wasser und Sand in die Luft, so hoch wie ein dreistöckiges Wohnhaus. Die kontrollierte Sprengung der Ein-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Zollstock war der Schlusspunkt eines Großkampftages für das Ordnungsamt.

Die Stadt Köln hat ein Video der Sprengung veröffentlicht:

Etwa 2300 Anwohner in einem Radius von 300 Metern um den Fundort am Raderthalgürtel mussten ihre Wohnungen verlassen. Entschärft werden konnte der Bombenblindgänger amerikanischer Bauart mit Aufschlagzündern nicht, weil sie zu stark beschädigt war. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes werteten die Gefahr als zu hoch. Also wurde die Feuerwehr zu Hilfe gebeten, um Säcke mit Sand und Wasser zu füllen und auf den Blindgänger zu legen. Auch die gingen mit der Sprengung kontrolliert in die Luft.

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Kein Widerstand gegen Evakuierung in Köln

Seit dem Morgen klingelten 73 Mitarbeiter des Ordnungsamtes an den Türen. 17 kranke oder gehbehinderte Menschen mussten mit fremder Hilfe aus dem Gefahrenkreis gebracht werden. Die Feuerwehr war dafür mit acht Einsatzkräften vor Ort, diverse Hilfsorganisationen mit 53 Personen. Gegen die Evakuierung leistete offenbar keiner der Anwohner größeren Widerstand, was bei anderen Evakuierungen mitunter der Fall ist. Alle Bewohner waren seit dem Bombenfund am Dienstagvormittag mittels Flugblättern für die bevorstehende Evakuierung vorbereitet worden.

Vor eine besondere Herausforderung stellten die Helfer die Auswirkungen der Corona-Pandemie. In einer eigens für die Anwohner hergerichteten Sammelstelle am Südstadion herrschte Maskenpflicht. Wirklich überlaufen war der Aufenthaltsraum mit in der Spitze 40 Menschen aber nicht – Abstände konnten also eingehalten werden.

Die Kontaktdaten aller Menschen, die in die Sammelstelle kamen, wurden aus Gründen der Rückverfolgung aufgenommen. Außerdem mussten alle Menschen vor Ort schriftlich versichern, dass sie nicht unter typischen Corona-Symptomen leiden. Keiner der 2300 Anwohner stand wegen Kontakten zu Infizierten unter häuslicher Quarantäne. Das hätte die Lage für alle Helfer an diesem Tag wohl deutlich komplizierter gemacht. 

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