Feuer in Köln-SürthPolizei geht von Brandstiftung bei „Theo’s Grill“ aus

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Der stark beschädigte Innenraum im Sürther Imbiss

Köln-Sürth – Seit Karneval ist „Theo’s Grill“ am Sürther Markplatz geschlossen. In der Nacht zu Weiberfastnacht hat es gebrannt. Von außen ist der Schaden kaum zu erkennen. Aber drinnen wurde die Einrichtung weitgehend zerstört; Es riecht immer noch nach altem Rauch. Das Feuer war an einer Mülltonne ausgebrochen, die direkt unter dem Abzug der Küche stand. Die geschmolzenen Plastikreste sind noch zu sehen. Die Flammen loderten durch den Lüftungsschlitz hinein in den Innenraum, bis die Feuerwehr den Brand löschte.

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In diesen Tagen will der Eigentümer Theo Georgiadis mit dem Aufräumen beginnen. Dann wird sich zeigen, wie hoch der Schaden wirklich ist. Versichert sei der Imbiss nicht gewesen, sagt der 56-jährige Grieche. „Mindestens 15 000 Euro werde ich schon aufbringen müssen“, schätzt er.

Auch wenn das eine ganze Menge Geld sei, wolle er den Neustart wagen – zusammen mit seinem ältesten Sohn, der deswegen von Griechenland nach Sürth umzieht. Zusätzlich zu Pommes und Gyros soll es künftig auch noch gesündere griechische Spezialitäten mit mehr Gemüse geben. So sei es geplant gewesen und daran werde er auch festhalten, auch wenn das Unterfangen einen faden Beigeschmack hat.

Kein dummer Jungen-Streich

Denn Theo Georgiadis glaubt, dass das Feuer absichtlich gelegt worden sei. „Jemand hat die Tonne extra dorthin unter die Küchenlüftung gezogen“, vermutet er. An einen dummen Jungen-Streich mag er nicht glauben, obwohl zu der Zeit mehrere Mülltonnen in Sürth angezündet worden seien. Auch die Kriminalpolizei gehe von Brandstiftung aus, erzählt der Betroffene. Ein Täter wurde bislang nicht ermittelt.

„Die Leute hier kennen mich und mögen mich eigentlich“, sagt der Grillstubenbesitzer, der seit 1972 in Sürth lebt. Aber er habe das Gefühl, dass die Imbissstube ein Störfaktor für manche Sürther sei. Jemand habe ihm gegenüber sogar sein Bedauern ausgesprochen, dass die Grillstube nicht komplett abgebrannt sei. Wenn dies eingetreten wäre, hätte es wohl keine Genehmigung mehr für einen Neubau gegeben. Damals wurde es auf öffentlichem Straßenland mit einer Ausnahmegenehmigung gebaut.

Wenig Anteilnahme

Insgesamt hätten die Sürther wenig Anteilnahme gezeigt. Weder von der Dorfgemeinschaft, noch von der Bezirkspolitik oder von seinen Kunden sei er finanziell unterstützt worden, obwohl er in hier aufgewachsen sei. Als Zehnjähriger kam Theo Georgiadis nach Sürth. 1985 übernahm er den Imbiss-Wagen seines Bruders am Sürther Marktplatz. Vier Jahre später hatte der Wagen ausgedient und Theo Georgiadis baute ein kleines Flachdachhäuschen am Rand des Marktplatzes. Eine Zeit lang betrieb die Familie auch ein griechisches Restaurant in Sürth. Zwischenzeitlich hielt sich Theo Georgiadis sechs Jahre lang in Griechenland auf, um seine Eltern zu pflegen. In der Zeit war „Theo’s Grill“ verpachtet.

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