Gymnasium RodenkirchenEltern und Schüler demonstrieren bei Reker-Besuch

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Schüler und Eltern demonstrieren in Rodenkirchen

Schüler und Eltern demonstrieren in Rodenkirchen

Rodenkirchen – Als bekannt wurde, dass die Oberbürgermeisterin Henriette Reker der Bezirksvertretung einen Besuch abstatten will, reagierten Eltern und Kinder des Gymnasiums Rodenkirchen prompt und organisierten in Windeseile eine Demonstration.

Annähernd 500 Kinder und Eltern zogen mit Trillerpfeifen, zahlreichen Plakaten und Transparenten vom Gymnasium zum Bezirksrathaus, wo sich auch Henriette Reker überrascht zeigte vom hohen Engagement der Schülerinnen und Schüler und Eltern.

Neue Turnhalle und mehr Platz gefordert

Sie wollen eine neue Turnhalle und einen Ereiterungsbau des Schulgebäudes oder wenigstens eine Aufstockung. „Turnhalle statt Turnhölle“ stand auf einem Plakat, woanders wurde vor Einsturzgefahr der 50 Jahre alten Halle gewarnt. „Der Zustand der Sporthalle spottet auch nach kleineren Notreparaturen jedweder Beschreibung“, sagte der Schulpflegschaftsvorsitzende, Uwe Steingröver.

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Von Liegestützen im Keller und Treppenlauf durchs Schulhaus als Ersatzsportunterricht erzählte der stellvertretende Schulsprecher, Yannik Schlüter. Es sei ein Glücksfall, wenn eine Klasse die Turnhalle nutzen könne. Dann aber habe man Angst, dass Decke „runterkommt“.

Schulgebäude ausgelastet

Nicht nur die Turnhalle sei zu klein, auch das Schulgebäude, kritisierte Uwe Steingröver. Es sei schon bestens ausgelastet gewesen, als die Schule noch fünf- statt jetzt sechszügig gewesen sei. Und mit der Wiedereinführung von G9 werde sich die Schülerzahl weiter erhöhen. Die Verwaltung sieht als Lösung des Problems die Teilnutzung der freiwerdenden Hauptschule. „Was für ein Unsinn“, sagte Uwe Steingröver. Mindestens zehn Minuten bräuchten die Schüler von Klassenraum zu Klassenraum, von den Gefahren auf der Hauptstraße ganz zu schweigen.

Dabei sei Geld vorhanden für Renovierung und Schulneubauten, aber das Personal offenbar, sagte Uwe Steingröver. Dann müssten eben Private mit ins Boot geholt werden, forderte er und überreichte Henriette Reker einen dicken Ordner mit mehr als 1000 Unterschriften.

Die Oberbürgermeisterin verwies auf das frei werdende Hauptschulgebäude und darauf, dass dem Gymnasium noch eine andere Turnhalle in 300 Meter Entfernung zur Verfügung stünde. Zahlreiche andere Schulneubauten und Sanierungen müssten gemäß einer Prioritätenliste abgearbeitet werden. Beim Thema Schulneubau werde sie sich allerdings künftig dafür einsetzen, dass die Hilfe von Privaten stärker in Anspruch genommen werde.

Bezirksregierung prüft Erweiterung

Unmittelbar nach der Demo beschloss die Bezirksvertretung einstimmig, dass die Verwaltung prüfen soll, ob ein Erweiterungsbau des Gymnasiums auf einem freien Schulgelände möglich sei oder eine Aufstockung um ein Dachgeschoss. Außerdem soll ein Termin für den Neubau der längst zugesagten Zweifachturnhalle genannt werden. Den Antrag hatten die Grünen und die FDP eingebracht.

Das Gebäude sei bereits jetzt zu klein, und wenn nun G 9 eingeführt werde, verschärfe sich die Raumnot. Die bislang vorgeschlagene Nutzung der Hauptschule sei wegen der Entfernung unzumutbar, hieß es in der Bezirksvertretung. Denn das Gymnasium dürfe keine „Wanderschule“ werden, sagte Manfred Giesen von den Grünen. Die Verwaltung hat in einer Stellungnahme bereits mitgeteilt, dass eine Erweiterung und eine neue Zweifachturnhalle derzeit nicht möglich seien. Dennoch soll nun „gewissenhaft“ und erneut geprüft werden. (süs)

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