Neubaugebiet Rondorf Nord-WestWas man über das neue Veedel wissen sollte

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Die Rondorfer Dorfstraße wird umgestaltet werden müssen.

Bayenthal – Ende September hat der Rat der Verwaltungsvorlage zum Neubaugebiet Rondorf Nord-West und der Verlängerung der Stadtbahnlinie fünf zugestimmt. Damit ist der Startschuss gefallen für die weiteren konkreten Planungen. Ein Baubeginn für die neue Stadtbahnlinie ab dem Verteilerkreis Köln-Süd ist ab 2024 möglich. Veranschlagt sind Gesamtbaukosten für die Stadtbahn vom Verteilerkreis bis Meschenich Nord in Höhe von 113 Millionen Euro, 60 Prozent übernimmt der Bund, 30 Prozent das Land, den Rest die Kommune. Gebaut werden 1300 Wohnungen für rund 4000 Menschen.

Die CDU im Kölner Süden mit dem Landtagsabgeordneten Oliver Kehrl und dem Bundestagsabgeordneten Heribert Hirte hatte zu einer Diskussionsveranstaltung in das Lokal „Alteburg“ an der Alteburger Straße eingeladen, um noch vor der offiziellen Bürgerbeteiligung der Stadt über den aktuellen Stand der Vorplanungen zu informieren. Referenten und Gesprächspartner waren die Verkehrsdezernentin Andrea Blome und Christian Melchert vom Amt für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau sowie Gunther Höhn von der KVB. Auch die Stadträtin Monika Roß- Belkner und der Fraktionsvorsitzende der CDU in der Bezirksvertretung, Christoph Schykowski, beantworteten Fragen.

Gekommen waren vor allem Vertreter der Bürgervereine und –initiativen aus Rondorf, Meschenich, Raderthal, Bayenthal und Hahnwald. Sie nahmen mit Freude und Skepsis zugleich zur Kenntnis, dass eine Projektkoordinatorin, Verena Weingarten, eingestellt worden ist. Sie soll darauf achten, dass Wohnungs-, Schul-, Straßen- und Stadtbahnbau möglichst zeitgleich stattfinden. Voraussichtlich im Jahr 2023 werden die ersten Bewohner in ihre Wohnungen einziehen, während der Stadtbahnbau frühestens 2014 beginnt.

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Die neue Koordinatorin ist dem Baudezernat von Markus Greitemann zugeordnet. Aber sie werde übergeordnet und gesamtstädtisch handeln, betonte die Verkehrsdezernentin Andrea Blome. Rondorf Nord-West sei ein „Vorzeigeprojekt“ in punkto Stadt- und Verkehrsentwicklung, weil „alles aus einer Hand“ gesteuert werde. „Bitte keine Kompetenz-Streitigkeiten“, forderte Berno Huber von der Rondorfer Dorfgemeinschaft. Er plädierte für ein infrastrukturelles Gesamtkonzept, das auch die Beruhigung der Dorfstraße und Verbesserungen für vorhandene Straßen in der Umgebung einbezieht. Das sagte Andrea Blome zu, so seien etwa neue Ampeln an neuralgischen Punkten vorgesehen. Aber die von den Rondorfen geforderte südliche Umgehungsstraße, die L 92 neu, ist offenbar nicht spruchreif. „Was weitere Umgehungsstraßen angeht, haben wir auf Seiten des Landes ein dickes Brett zu bohren, weil Autobahnen bei der Straßenplanung Priorität haben“, sagte Andrea Blome. „Aber wir sind dran“, ergänzte sie. Ingo Brambach vom Meschenicher Bürgerverein „AfM“ kritisierte, dass die Stadtbahn aus finanziellen Gründen zunächst nur bis zur nördlichen Ortsgrenze geführt wird. Erst später soll es eine Haltestelle im südlichen Dorfende geben. Hartmut Hammer vom Bürgerverein Bayenthal/Marienburg wies auf die zu erwartende erhebliche Verkehrszunahme am Verteilerkreis hin. Es werde nicht nur Rondorf Nord-West, sondern auch die Parkstadt Süd gebaut. Ob die neue Stadtbahn den Kreisel künftig ebenerdig kreuzt, über eine Brücke fährt oder ob ein Tunnel gebaut wird – alle Varianten werden derzeit noch geprüft, einschließlich einer speziellen ebenerdigen Kreuzungsvariante, die die Raderthaler Bürgerinitiative „Colonia ELF“ erarbeitet hat.

Gunther Höhn appellierte an die Bürger, das weitere Verfahren durch mögliche Klagen nicht zu verzögern. Eine Bewohnerin von Hochkirchen, an deren Garten künftig die neue Stadtbahn direkt vorbeifahren wird und wo auch eine Haltestelle vorgesehen ist, zeigte sich hin und her gerissen. Einerseits sei die Nähe zur Stadtbahn sehr praktisch, andererseits werde es wohl laut werden, meinte sie. Ein Lärmschutz sei wohl dringend nötig. Klagen werde sie aber auf keinen Fall.

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