Neubaugebiet Sürther FeldAnwohner sehen Sicherheit der Schüler in Gefahr

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Ein besonderer Knackpunkt am Sürther Feld ist die große Kreuzung. Ein Turbokreisel wäre eine Lösung.

Rodenkirchen – Das ehemals landwirtschaftlich genutzte Sürther Feld ist 70 Hektar groß. Knapp die Hälfte des Areals bleibt grün; der Rest ist seit 2009 ein Neubaugebiet, das wächst und wächst – aktuell entsteht ein neues Schulzentrum. Die umliegenden Straßen sind schon jetzt stark belastet, besonders zu den morgendlichen Stoßzeiten. Durchgehend sichere Radwege gibt es nicht. Das Dilemma ist, dass kein Gesamtkonzept vorliegt, um das mögliche Chaos durch das weitere Wachstum und den zunehmenden Verkehr zu vermeiden.

Bürgervereine und die Bezirkspolitik hatten zwar von Anfang gefordert, die Verkehrsinfrastruktur möglichst zeitgleich mit der Bebauung zu entwickeln, aber offenbar ohne ausreichenden Nachdruck. In ihrer März-Sitzung hat nun die Bezirksvertretung (BV) erneut eine Verkehrsuntersuchung zur Lösung besonderer Problemstellen beantragt – zwölf Jahre sind vergangen seit dem Baubeschluss. Mehr als 600 Wohneinheiten für fast 2000 Menschen sind seitdem im Sürther Feld entstanden, der Bau der letzten 200 steht noch aus. Zwei Kitas wurden errichtet. Die neue Schullandschaft wird Platz bieten für mehr als 1500 Kinder und Jugendliche.

Tausende Schüler und die Freiwillige Feuerwehr

Im Jahr 2022 sollen die beiden inklusiven Schulen fertig sein, die Ernst-Moritz-Arndt Grundschule und die Offene Schule Köln. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Gesamtschule Rodenkirchen, die derzeit von 1200 Schülerinnen und Schülern besucht wird. Sie erhält noch ab diesem Jahr einen Erweiterungsbau. Außerdem wird sich die Freiwillige Feuerwehr Rodenkirchen im Campus-Bereich ansiedeln; sie grenzt an die vorhandene Bezirkssportanlage an. Es braucht kein Expertenwissen, um zu erahnen, wie sehr der Verkehr noch zunehmen wird.

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An der Straße „Am Feldrain“ ist eine Unterführung oder eine kleine Brücke für Radfahrer im Bereich hinter den Schulen angedacht. 

Sicherheit der Schüler nicht gewährleistet

Derzeit ist es zwar wegen Corona vergleichsweise ruhig in den Straßen rund um das Sürther Feld. Aber es gibt auch eine Zeit nach der Pandemie. „Ich bin entsetzt, wenn ich mir vorstelle, dass es noch keine Lösungen gibt“, sagt etwa die Sürtherin Mona Bahnassawy. Der Verkehr könne wohl kaum bewältigt und die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler gewährleistet werden. „Ein Teil der Kinder und Jugendlichen hat ein Handicap, auch das muss berücksichtigt werden“, findet sie. Im vergangenen Jahr hatte sich Bahnassawy erfolgreich engagiert für einen Zebrastreifen im Bereich der Sürther Grundschule.

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Politiker fordern Turbokreisel am Sürther Feld

Ein besonderer Knackpunkt ist die große Kreuzung an der Tankstelle. Einen Kreisverkehr anstelle der Ampelregelung hatte sich die BV früher schon einmal gewünscht, die Idee wurde verworfen. Er könne den erheblichen Verkehr dort nicht verkraften, hieß es seitens der Stadt. Jetzt schlägt die BV einen leistungsfähigeren „Turbokreisel“ vor. „Er könnte zweispurig sein, ähnlich wie am Südverteiler“, sagt Bezirksbürgermeister Manfred Giesen.

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Knackpunkt Kreuzung.

Mehr Sicherheit für Radfahrer

Für mehr Sicherheit für Radfahrer könnte auch eine kleine Brücke oder eine Unterführung auf der Straße „Am Feldrain“ sorgen. „In Holland sind solche Übergänge üblich“, betont Giesen. Aus Sicht der Stadtteilpolitiker muss dringend auch die Kreuzung Sürther Feldallee/Am Feldrain verändert werden. Sinnvoll seien ein Kreisel und eine zusätzliche Bushaltestelle.

Eine Begradigung der Straße Am Feldrain und ein vernünftiger Radweg an der Hammerschmidtstraße gehören ebenfalls zu den Lösungsansätzen der Stadtteilpolitiker. Noch nicht geklärt ist auch, wie künftig der Auto-Verkehr einschließlich der Buslinie 130 auf der Sürther Feldallee geführt werden soll.

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