Rodenkirchener Zug verkürztEinige Jecken verpassen die Streckenänderung

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K-Rodenkirchen-Süsser 1

Die Jecken in Rodenkirchen hatten ihre Verkleidungen für den Zug wetterfest gemacht.

Rodenkirchen – Wegen des stürmischen Wetters hatte der Zugleiter Simon Schwieren den Zug durch Rodenkirchen nicht abgesagt, aber er hatte den Weg verändert und verkürzt. Der „Hexenkessel“ von Rodenkirchen, die Wilhelm- und Maternusstraße, blieben außen vor, also auch der angrenzende Maternusplatz. Der Reibekuchenmann hatte dort in seiner Bude gerade einmal vier Rievkooche verkauft, und am Bierstand der Bürgervereinigung war nichts los.

„Die Sicherheit geht vor“, sagte Wolfgang Behrendt von der Bürgervereinigung. Andere zeigten sich weniger verständnisvoll und konnten den ganzen Umstand mit der Zugwegverkürzung nicht nachvollziehen. „Wir haben Windstärke acht, in der Bretagne lacht man darüber“, sagte etwa Anja Senff aus Rodenkirchen mit einem Schmunzeln. Die große Mehrheit war froh, dass der Zug überhaupt ging. „Besser als gar nicht“, war immer wieder zu hören. Wesentlich weniger Jecken als sonst standen am Straßenrand, sie hatten sich von den Wettertiraden abhalten lassen.

Lindwurm in „umgedrehter“ Richtung geführt

Ordnungsamt und Polizei hatten davon abgeraten, den Zug starten zu lassen. Simon Schwieren entschied sich dennoch dafür, freilich nach reiflicher Überlegung und in Absprache mit den Behörden und der IG Rodenkirchener Karnevalszug. An den sechs Festwagen wurden alle windempfindlichen Teile entfernt und der Zugweg beschränkte sich auf die Hauptstraße ab Frankstraße.

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Die Streckenänderung war vorab in den sozialen Medien kommuniziert worden. Einige wenige Jecken standen jedoch bis kurz vor Start noch an der Wilhelmstraße in froher Erwartung. Sie wurden enttäuscht. Bei so viel wetterbedingtem Stress dachte wohl keiner mehr daran, dass der Lindwurm zum zweiten Mal in „umgedrehter“ Richtung geführt wurde – nämlich von Norden nach Süden. Die Neuerung war im vergangenen Jahr der große Aufreger gewesen.

1 300 Zugteilnehmer hatten sich diesmal angemeldet, im Jahr davor waren es 1 600. Nicht mehr dabei war die St. George’s School. Andere Gruppen wie die Pumps op Jöck und Schwimmbotze hatten sich zu einer zusammen getan. Typisch für den Rodenkirchenzug sind die vielen Rodenkirchener Freundeskreise. Insgesamt waren 25 Gruppen dabei plus Dreigestirn der Altgemeinde mit Prinz Stephan I., Bauer Lutz und Jungfrau Chrissi. Sie hatten sich in Plastikfolie gehüllt, die aber bei dem Wind auch nicht viel half.

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