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Sorgen im Tierheim Köln-ZollstockSpenden sind gerade in Corona-Zeiten willkommen

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Elke Sans und Anne Kolditz vom Konrad-Adenauer-Tierheim freuen sich über 5000 Euro von der GAG Köln  

Zollstock – Gründe, warum Tiere in das Konrad-Adenauer-Tierheim in Zollstock kommen, gibt es viele: Entweder werden sie ihren Besitzern entzogen, wenn die sich nicht gut genug um sie kümmern, wenn sie freiwillig abgegeben oder schlicht gefunden werden. So geschehen etwa im Fall des Minischweins Peppa Wutz.

Das junge Borstentier stromerte herrenlos durch die Straßen von Porz. Nun wartet es gemeinsam mit rund 300 anderen Tieren in Zollstock darauf, in ein neues Zuhause vermittelt zu werden. Bis es soweit ist, wollen die Tiere umsorgt, gepflegt und gefüttert werden. Ohne das nötige Geld ist das aber kaum zu machen – vor allem in Corona-Zeiten, in denen sich die Pandemie auch auf den Betrieb im Tierheim auswirkt.

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Keine Besucher, kein Geld

Zwar können noch Vermittlungen nach Termin erfolgen, für Besucherinnen und Besucher ist das Tierheim allerdings geschlossen. Und das hinterlässt ein großes Loch in der Kasse, wie Anne Kolditz, Vorstandsvorsitzende des Tierheims, erklärt: „Dass wir keine Besucherinnen und Besucher mehr empfangen können, ist ein riesiges Problem. Denn viele von ihnen spenden Geld, auch wenn sie letztendlich kein Tier mit nach Hause nehmen.“

Zudem beklagt das Konrad-Adenauer-Tierheim, das unter der Trägerschaft des Kölner Tierschutzvereins steht, sinkende Mitgliederzahlen. Die Mitgliedsgebühren allerdings seien ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle: „Die Menschen haben eine Hemmschwelle, Mitglied zu werden und Mitverantwortung zu übernehmen“, so Kolditz weiter. Aus diesen Gründen leistete die GAG Immobilien AG, die in der Nachbarschaft des Tierheims einige Grundstücke besitzt, nun finanzielle Hilfestellung: 5000 Euro spendete das Unternehmen an den Kölner Tierschutzverein, um die Verpflegung der Tiere auch in Zeiten von Corona zu gewährleisten.

Wieder mehr Tiere im Heim

Uwe Eichner, Vorstandsvorsitzender der GAG Köln, wies bei seinem Ortsbesuch im Tierheim Zollstock auf die Wichtigkeit der hier geleisteten Arbeit hin: „Ihr macht einen super Job“, sagte er an das Personal des Tierheims gewandt, „ich kann mir leider aber auch gut vorstellen, dass sich die Spendenbereitschaft der Menschen durch Corona nicht gerade zum Besseren verändert hat.“

Für Eichner, der selbst eine Katze besitzt, sei die Spende daher auch eine Herzensangelegenheit: „Das Geld ist ein Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, aber es ist auch ein Versuch, andere Menschen dazu zu motivieren, dasselbe zu tun. Die GAG will hier mit gutem Vorbild vorangehen.“ Laut Elke Sans, der Leiterin des Katzenreviers, habe sich Corona aber nicht nur finanziell auf den Tierheimbetrieb ausgewirkt: „Zu Beginn der Pandemie wollten mehr Leute ein Tier zuhause haben. An dem folgenden Zulauf haben wir gespürt, ab wann sie wieder in den Urlaub fahren durften.“

Minischwein Peppa Wutz

Dass Katzen, Hunde und Nager eben nicht nur zur Bespaßung der Menschen dienen und ihnen einiges an Arbeit und Geduld abverlangen, scheinen viele Leute noch immer zu unterschätzen. Peppa Wutz, das herrenlose Minischwein aus Porz, aber scheint sich von alldem nicht aus der Ruhe bringen zu lassen: Fröhlich quiekend tappt es durch sein Gehege, schnüffelt mit seinem Rüssel umher und hat auch jeden Grund, gut gelaunt zu sein: Schließlich wird es bald wieder Fütterungszeit im Tierheim Zollstock sein. Und die ist seine Lieblingszeit.

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