Streit um Grundstück in Köln-SürthGrünfläche soll 35 Häusern weichen

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Schon im Jahr 2012 wurde ein Baubeschluss gefasst, wann es wirklich losgeht, ist unklar.

Schon im Jahr 2012 wurde ein Baubeschluss gefasst, wann es wirklich losgeht, ist unklar.

Köln-Sürth – Von der Straße aus gesehen ist die rund 6000 Quadratmeter grüne Oase kaum zu erahnen, die zwischen Heidelweg auf Höhe der Häuser 24 bis 28 und der Sürther Hauptstraße liegt. Dieser Innenbereich soll bebaut werden.

Im Jahr 2012 wurde erstmals ein Baubeschluss aufgestellt für 35 Wohneinheiten in mehreren zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern. Das Vorhaben wurde damals von Bürgern und der Bezirkspolitik kritisiert, vor allem wurde die Umweltverträglichkeit in Frage gestellt.

Forderung nach überarbeitetem Bebauungsplan

Die Verwaltung hat das Neubauprojekt nach Überprüfung der Einwände jetzt erneut der Bezirksvertretung vorgelegt. Und erneut zeigten sich die Stadtteilpolitiker mehrheitlich nicht einverstanden mit dem Entwurf. Stattdessen forderten sie mit einem gemeinsamen und mehrheitlich verabschiedeten Antrag von SPD und Grünen, dass ein neuer, überarbeiteter Bebauungsplan aufgestellt werden soll.

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Darin soll festgelegt werden, dass die Gebäude deutlich höher und bis zu fünfgeschossig gebaut werden, in Anpassung an die Nachbarhäuser. „Lieber höher bauen und mehr Grün bewahren“, betonte der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Manfred Giesen. „In den 70er Jahren wurden Innenblocks sogar abgerissen um Frischluft zu schaffen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende, Jörg Klusemann. Die Neubauten sollten so ausgerichtet werden, dass die Versorgung des Innenbereiches mit ausreichend Frischluft gewährleistet sei.

Keine Ölheizung und Tiefgarage

Auf eine Ölheizung in den neuen Häusern solle möglichst verzichtet werden, wegen der CO2-Emissionen und weil das Baugebiet im Überflutungsbereich des Rheins liegt. „Ölheizungen dürfen demnächst generell nicht mehr eingebaut werden“, sagte Manfred Giesen. Auch die Tiefgaragen sollten möglichst viel Platz für Fahrzeuge bieten, auf oberirdische Parkplätze solle soweit wie möglich verzichtet werden.

Die CDU und der Vertreter der Freien Wähler, Torsten Ilg, stimmten gegen einen neuen Bebauungsplan. „Das Verfahren hat schon sieben Jahre gedauert, mit dem neuen Antrag werden noch mal vier bis fünf Jahre vergehen“, kritisierte Christoph Schykowski, CDU. Das sei dem Bauherrn nicht zuzumuten. Constanze Aengenvoort gab zu bedenken, dass der nahe Rhein sowieso bereits eine natürliche Frischluftschneise darstelle. Letztlich wird der Rat darüber entscheiden, ob ein neuer Bebauungsplan mit den Änderungen aufgestellt wird oder nicht.

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