VerkehrParken in Bayenthal wird kostenpflichtig

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Künftig nicht mehr umsonst zu haben: ein Parkplatz in der Alteburger straße, Bayenthal.

Künftig nicht mehr umsonst zu haben: ein Parkplatz in der Alteburger straße, Bayenthal.

Bayenthal – Parken in Bayenthal wird kostenpflichtig. Die Stadtverwaltung legt den Bezirksvertretern in ihrer nächsten Sitzung am 19. Februar Pläne für die Einrichtung von zwei Bewohnerparkzonen vor. Anwohner können Parkausweise für ihr jeweiliges Gebiet erwerben. Sie kosten 30 Euro im Jahr. Das ist auch für Kunden von Car-Sharing-Unternehmen möglich. Freiberufler und Gewerbetreibende können Ausnahmegenehmigungen beantragen.

Ohne Ausweis: 50 Cent je 20 Minuten

Wer allerdings mit dem Auto zu seinem Arbeitsplatz in Bayenthal fährt, als Kunde eines der Geschäfte im Viertel besuchen will oder in den benachbarten Vierteln keinen Parkplatz findet, muss künftig am Automaten zahlen: 50 Cent je 20 Minuten. Und nur Anwohner mit Ausweisen dürfen ihr Gefährt länger als vier Stunden abstellen. Ausgenommen ist ein kleines Gebiet mit 183 Parkplätzen entlang des Bayenthalgürtels. 24 Stunden kosten hier 4 Euro.

Auf der Goltsteinstraße, deren Parkplätze von Bewohnern beider Zonen genutzt werden kann, soll es Abschnitte geben, in denen Parken für Ortsfremde bis 15 Minuten kostenfrei bleibt. Ladezonen sollen zudem die Anlieferung der Geschäfte erleichtern.

Wegfall kompensieren

Mit dem Parkraumkonzept, von den zuständigen Rodenkirchener Bezirksvertretern Ende 2015 in Auftrag gegeben, sollen nicht nur die „Parkmöglichkeiten für die Bewohner“ verbessert werden. Die Stadtverwaltung hofft, damit auch einen Teil der wegfallenden Parkplätze auf der Bonner Straße kompensieren zu können. Dort soll im nächsten Jahr der Bau der neuen Stadtbahntrasse beginnen. 130 Parkplätze zwischen Schönhauser Straße und Gürtel verschwinden während des Umbaus.

Und das soll so funktionieren: Weil die erlaubte Parkzeit auf den meisten der rund 1.600 Parkplätze in Bayenthal künftig begrenzt sein soll, müssen sich alle, die nicht hier wohnen, Alternativen suchen. So will die Stadt die „Zahl der Dauerparker drastisch reduzieren“. In anderen Vierteln habe die Zahl der abgestellten Fahrzeuge dadurch tagsüber um 36 Prozent und nachts um 19 Prozent abgenommen. Das Verkehrsamt rechnet mit jährlichen Einnahmen in Höhe von 816.000 Euro durch die Parkscheine. Rund 45.000 Euro sollen durch die Bewohnerparkausweise eingenommen werden.

Breite der Gehwege überprüft

Nicht nur der städtische Haushalt, auch Fußgänger sollen von der Neuordnung der Parkplätze profitieren. Sämtliche Gehwege wurden für das Konzept auf die für sie verbleibende Breite überprüft. Die Verwaltung ist dabei an einen Beschluss der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik gebunden. Danach sollen Bürgersteige stadtweit auf einer Breite von zwei Metern genutzt werden können. Wo das nicht passt, werden Parkplätze entweder auf die Fahrbahn verlegt oder fallen weg.

Ob die Vorgabe in Bayenthal strikt angewendet wird oder ausnahmsweise eine Breite von 1,70 Meter akzeptabel ist, darüber müssen die Bezirksvertreter in ihrer Sitzung entscheiden. Die Verwaltung hat entsprechende Alternativen ausgearbeitet. Davon wäre allerdings fast nur das Gebiet westlich der Goltsteinstraße betroffen. Bislang sind teilweise nur 1,20 Meter für Fußgänger verfügbar. Wenn überall zwei Meter Gehweg frei bleiben sollen, fielen 96 Parkplätze weg. Die Alternative würde lediglich 26 Parkplätze kosten.

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