Zunehmende VerkehrsproblemeBezirkspolitiker fordern schnelle Lösung für Kölner Süden

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Kreuzung Sürther Feld

Die Kreuzung Kölnstraße/Sürther Straße und Wattigniestraße und Am Feldrain zwischen Rodenkirchen, Weiß und Sürth erhitzt die Gemüter.

Rodenkirchen/Sürth – Der Druck auf die Verwaltung wächst gewaltig, umso schneller die Bauten auf dem Sürther Feld voranschreiten. Nach den Sommerferien werden die Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule und die Offene Schule Köln (OSK) ihren Betrieb aufnehmen. Nicht nur die erwartete Schülerschar sorgt für Betrieb. In naher Zukunft werden eine Jugendeinrichtung sowie die Feuerwehr- und Rettungswache gebaut. Der Verkehr rund um das Neubaugebiet ist bereits jetzt am Limit. Gefordert ist seit langem ein Verkehrskonzept.

„Turbokreisel“-Idee stößt auf Kritik

Kurz vor Jahresschluss hatte Oliver Kehrl eine Visualisierung ins Spiel gebracht, wie mit einem „Turbokreisel“ dieser Verkehr an der Kreuzung Kölnstraße/Sürther Straße und Wattigniestraße und Am Feldrain entzerrt werden könnte. „Ein Diskussionsbeitrag“ wie der Unternehmer und CDU - Landtagsabgeordnete unterstrich, der im Stadtbezirk Rodenkirchen auch den Vorsitz seiner Partei führt.

Bezirksbürgermeister Manfred Giesen regt das weniger zur Diskussion an. Er regt sich auf, obwohl er grundsätzlich für Anregungen offen ist. Die Vision bezeichnet der Grünen-Politiker als einen alten Hut: Zu kurz gedacht und eine offensichtliche Gefahr für den Radverkehr. „Wo sollen die Radfahrer den Kreisel verlassen? Mit der anstehenden Schülerschar werden auf diese Weise allenfalls alle Ausgänge aus dem Kreisel blockiert, dann staut der Verkehr erst recht“, meint Giesen, der lieber auf Gespräche mit der Fachverwaltung setzt. Und die haben schon längst begonnen, auch wenn sich der Ton verändert hat.

Eltern sind in Sorge

Im Mai 2020 formulierten die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD noch den Wunsch zu einem Arbeitsgespräch mit der Verwaltung. Im August folgte der Beschluss auf Antrag der CDU für das Verkehrskonzept. Es folgten Gespräche mit der Fachverwaltung, die im ersten Quartal 2021 auf Leitungsebene fortgeführt wurden. Ein Bürgerdialog vor den Sommerferien mit den Bewohnern des Sürther Feldes machte noch einmal deutlich: Die Eltern der zukünftigen Schüler und Schülerinnen sind in Sorge. Grundschüler brauchen sichere Radwege und eine bessere Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die OSK als integrative Einrichtung benötigt auch einen Zugang für den Individualverkehr, damit Kinder mit Behinderung sicher die Schule erreichen.

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„Wir bitten schon lange nicht mehr, wir kommen mit konkreten Vorstellungen an die Verwaltung“, sagt Giesen. Als Folge forderte die Bezirksvertretung in der letzten Sitzung des Jahres einen Maßnahmenkatalog.

Klare Maßnahmen gefordert

Die Details sind der Verwaltung vorgegeben: Die Einrichtung von Tempo 30 auf der Sürther Straße zwischen dem Rodenkirchener Friedhof bis zur Kreuzung „Am Feldrain“. Außerdem schlagen die Lokalpolitiker einen parallelen Radweg hinter den Schulen vor, um dem steigenden Radverkehr gerecht zu werden. Sie fordern einen Schulbus zwischen den Bahnhöfen in Rodenkirchen und Sürth, eine Busverlängerung der Linie 130 und eine eigene Haltestelle für die Schulen. Aufgeführt ist auch ein Kreisverkehr.

Alle Maßnahmen sollen vor dem ersten Schultag vorliegen und nicht neu diskutiert werden. „Wir gehen hier auf keinen Fall wieder rückwärts“, so Giesen. Erste Ergebnisse sieht er berücksichtigt: Vor der OSK an der Sürther Straße sind die Zäune so zurückgesetzt, dass der Weg für Fuß- und Radverkehr verbreitert werden kann.

Sürther Feld

Der Zaun vor de der Offenen Schule Köln an der Sürther Straße lässt eine Verbreiterung des Geh- und Radwegs zu.

Kehrls Parteikollege in der BV, Achim Görtz, versucht abzuwiegeln. „Wir ärgern uns doch alle, wie langsam die Verwaltung arbeitet“, meint der zweite stellvertretende Bürgermeister, der hinter den Beschlüssen der BV steht. Was er zu Bedenken gibt: „Bisher hat die Verwaltung uns die Pläne vorenthalten, die wir gefordert haben“.

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