Römische StadtmauerNeuer Förderverein will Kölns größtes Denkmal restaurieren

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Marcus Trier (l.), Barbara Schock-Werner, Alfred Schäfer

Marcus Trier (l.), Barbara Schock-Werner, Alfred Schäfer

Köln – Keine 20 Jahre hat der Bau gedauert, und knapp 2000 Jahre besteht das meisterliche Bauwerk seitdem. Damit Kölns bei weitem größtes Denkmal, die Stadtmauer, auch noch weitere Jahrtausende übersteht, müssen dringend Vorkehrungen ergriffen werden. Die antike Römermauer ist zum Teil verwahrlost und baufällig.

Bedeutendstes römisches Denkmal

„Dabei stehen wir hier vor dem bedeutendsten römischen Denkmal der Stadt, das erhalten und öffentlich zugänglich ist“, sagte Barbara Schock-Werner am Dienstag beim ersten offiziellen Termin des neuen Fördervereins Römische Stadtmauer Köln vor dem Mauerfragment am Stadtmuseum. Nach der Gründungsversammlung im September ist seit zwei Wochen die Gemeinnützigkeit des Vereins bestätigt. Schirmherrin ist Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

„Wir können nun endlich loslegen“, sagte die frühere Dombaumeisterin Schock-Werner, die als Reaktion auf Zuschriften von Bürgern gemeinsam mit Marcus Trier, dem Direktor des Römisch-Germanischen Museums (RGM), die Initiative ergriff. Kernziel des Vereins mit Geschäftsstelle beim Kölner Haus- und Grundbesitzerverein ist es, die Stadtmauer zu restaurieren und erhalten. „Mit einer einmaligen Aktion ist nicht viel getan.“

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Wir wollen eine kontinuierliche Pflege mit einem dichten Netz aus Förderern und mit Hilfe öffentlicher Gelder und privater Spenden“, sagte Trier, oberster Bodendenkmalpfleger der Stadt. Als Förderverein sei man beweglicher, könne Stiftungsgelder beantragen und Spenden sammeln. Nach Angaben des Kulturdezernats würde eine komplette Instandsetzung vier Millionen Euro kosten.

Erstes Projekt am Stadtmuseum

„Wir nähern uns dem gewaltigen Vorhaben Stück für Stück“, sagte Schock-Werner. Begonnen wird im Frühjahr mit dem 67 Meter langen Mauerabschnitt am Stadtmuseum. Tiefes Wurzelwerk muss entfernt, lockere Steine befestigt sowie eine Schutzschicht erneuert werden – für etwa 30.000 Euro.

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Eine Million Euro wird ein Großprojekt kosten, das für 2019 angedacht ist. „Das 90 Meter lange Stück Stadtmauer am Mühlenbach soll saniert und rekonstruiert werden. Dort ist die Situation besonders dramatisch, da das antike Mauerwerk einzustürzen droht“, erklärte Alfred Schäfer, wissenschaftlicher Referent des RGM.

Die Vorsitzenden Schock-Werner und Trier appellieren an alle Kölner, den Verein zu unterstützen. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt 50 Euro, 25 Euro für Schüler und Studenten. Die Fördermitgliedschaft ist mit 3911 Euro so hoch wie die ehemalige Stadtmauer lang.

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