„Frauen in der Immobilien-Wirtschaft“Claudia Steinfort von S Immobilienpartner

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Claudia Steinfort von S Immobilienpartner (links) begrüßte auf dem Sommerfest der „Frauen in der Immobilienwirtschaft“ mit ihrer Regionalgruppe Rheinland Landes-Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte).

Vor 20 Jahren fing Claudia Steinfort als Immobilienmaklerin im Vertrieb bei der SK Immobilien Köln Vermittlungs GmbH (heute S Immobilienpartner GmbH) an, dann wurde sie Verkaufsleiterin. Heute ist die gelernte Bankkauffrau und (TÜV) Sachverständige für Immobilienbewertung Vertriebsdirektorin in der Strategieabteilung bei S Immobilienpartner. Der führende Immobilienvermittler im Rheinland gehört seit 2018 mit seinen Immobilien-Experten wieder zu 100 Prozent zur Sparkasse KölnBonn. Außerdem arbeitet Claudia Steinfort ehrenamtlich als stellvertretende Regionalleiterin im Rheinland für die „Frauen in der Immobilienwirtschaft“. Mit uns hat sie über ihr Engagement im Netzwerk gesprochen.

Frau Steinfort, warum sind Sie Mitglied im Verein?

Claudia Steinfort: Ich war auf der Suche nach einem Netzwerk, das habe ich dort dann 2008 gefunden. Seit 2013 bekleide ich zudem – neben der Vorsitzenden Bettina Timmler – das Amt der stellvertretenden Regionalleiterin für die Gruppe im Rheinland. Diese ist mit 142 Mitgliedern die drittgrößte von 13 lokal organisierten Gruppen. Insgesamt zählt unser Verein fast 1.000 Mitglieder.

Alles zum Thema Ina Scharrenbach

Was wollen Sie und der Verein mit dem Engagement erreichen?

Steinfort: Der Verein möchte die Frauen in der Branche sichtbarer machen, die Zahl der Entscheidungsträgerinnen erhöhen und die Karrierechancen für Frauen verbessern.

Was tun Sie dafür?

Steinfort: Dazu gibt es regelmäßig Veranstaltungen, etwa einmal im Monat. Dabei werden unterschiedliche Themen behandelt. So haben wir beispielsweise die Kölner Lanxess-Arena besichtigt oder die Baustelle am Kö-Bogen II in Düsseldorf. Außerdem finden regelmäßig Karriereworkshops und Fachvorträge statt. Feste Termine im Jahreskalender sind unser Bundeskongress, die Visionale, die Expo Real in München, auf der seit 2013 jährlich der Ingeborg-Warschke-Nachwuchsförderpreis an Akademikerinnen verliehen wird. Auch unser Sommerfest in Köln, auf dem ebenso Männer herzlich willkommen sind, ist jedes Jahr ein beliebter Treffpunkt der Immobilienbranche. 2018 konnten wir Frau Ministerin Ines Scharrenbach vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichberechtigung des Landes Nordrhein-Westfalen für eine Keynote zum Thema „Bauen erleichtern, Eigentum fördern, Heimat gestalten“ für uns gewinnen (s. Foto). Auf unseren Treffen tauschen wir uns zu diversen Themen rund um die Immobilie aus, knüpfen wertvolle Kontakte und finden gemeinsam Lösungen. Interessierte Damen sind herzlich eingeladen die Immofrauen kennenzulernen. Nach drei Teilnahmen an Veranstaltungen und gegenseitigem Kennenlernen können sie Mitglied bei uns werden.

Die nächsten Veranstaltungen

3. November, 9–17 Uhr: Knack den Code der Mimik, Hamburg 9./10. November, 9–16 Uhr: Konfliktmanagement rund um die Immobilie – zielorientierter Umgang mit Konflikten, Rhein-Main 15. November, 13.30–15 Uhr: Immobilienfrauen München „Einladung zum Besuch der Frauenhaftanstalt Stadelheim“, München 16. November, 8.30–12.30 Uhr: 12. Immofrauenfrühstück 2018, Dresden 19. November, 18–21 Uhr: IT-Sicherheit betrifft alle, Franken

Haben Sie das Gefühl, dass die Vereinsarbeit den Frauen in der Immobilienbranche hilft? 

Steinfort: Auf jeden Fall. Ich selbst habe zum Beispiel 2013/2014 beim Mentoring-Programm des Vereins mitgemacht. Das hat mich sowohl persönlich als auch beruflich weitergebracht. S Immobilienpartner hat mich dabei stets unterstützt.

Wie sieht es in der Immobilienbranche mit der Gleichberechtigung der Geschlechter aus? 

Steinfort: Auch in der Immobilienbranche sind Frauen in Führungspositionen in der Minderheit. Das Ziel ist, die Frauen im Verein zu fördern und ihnen Mut zuzusprechen. Wer qualifiziert ist, soll die Möglichkeit haben, seine Fähigkeiten voll auszunutzen.

Wie ist das bei S Immobilienpartner?

Steinfort: Bei S Immobilienpartner gibt es einige weibliche Führungskräfte. So leiten zum Beispiel Frauen die IT- und die Rechtsabteilung. Meine Nachfolge in der Verkaufsleitung hat eine Frau übernommen. Insgesamt gibt es aber auch in unserem Unternehmen mehr Männer in Führungspositionen. Jedoch haben Frauen bei S Immobilienpartner ebenfalls die Chance, aufzusteigen. Mich hat das Unternehmen immer gefördert. Nach dem Mentoring-Programm der Immobilienfrauen wurde ich etwa in ein Business-Coach-Programm aufgenommen und unterstütze nun selbst andere mit meinem langjährigen Know-how.

Bei Maklern ist das Gehalt stark von der Provision abhängig. Sind die Verdienste von Männern und Frauen daher „gleicher“ als in anderen Branchen?

Steinfort: Ja, bei S Immobilienpartner verdienen die Makler auf jeden Fall alle gleich – egal, ob Mann oder Frau. Auch die Verkaufsleitung hat einen einheitlichen Vertrag. Das ist mit ein Grund, warum ich schon seit 20 Jahren im Unternehmen bin. Währenddessen hatte ich unterschiedliche Jobs im Unternehmen, konnte verschiedene berufliche Chancen wahrnehmen und auch erfolgreich nutzen.

Hat sich in der Zeit, in der Sie in der Branche arbeiten, bereits etwas verändert?

Steinfort: Klar, zum Beispiel die Expo Real, eine Messe für Immobilieninvestoren in München. Mehr und mehr Frauen zeigen sich auf dem Parkett. Sie waren bei der letzten Veranstaltung ebenso Teil der Podiumsdiskussionen wie Männer. Zudem wird das weibliche Geschlecht aufgrund seiner Empathiefähigkeit mehr und mehr geschätzt.

Welche Erfahrungen haben Sie als Maklerin mit Kunden gemacht? Haben Sie manchmal das Gefühl gehabt, dass Sie weniger ernst genommen werden als Ihre männlichen Kollegen?

Steinfort: Nein, das kann ich nicht sagen. Die Empathie, das Fingerspitzengefühl und Wissen zählt – egal ob Frau oder Mann. Häufig ist es auch von Vorteil die Kunden als gemischtes Team zu betreuen. So werden wir den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden gerecht.

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