Abo

Sanierung geht weiterEinsatz für Ratsschiff „MS Stadt Köln“ ausgezeichnet

Lesezeit 2 Minuten
Das historische Ratsschiff MS Stadt Köln liegt derzeit im Rheinauhafen.

Das historische Ratsschiff MS Stadt Köln liegt derzeit im Rheinauhafen.

Köln – Es sei eine Menge Arbeit, das historische Ratsschiff „MS Stadt Köln“ wieder flott zu machen, sagte Schatzmeister Heinz Erkens in der vergangenen Woche bei einem Empfang auf dem einstigen Prestigedampfer der Stadtverwaltung. Für Vorsitzenden Udo Giesen sei das Projekt sogar ein Fulltime-Job.

Am Freitag wurde den Mitgliedern des Vereins „Freunde und Förderer des Historischen Ratsschiffs MS Stadt Köln“ eine hohe Auszeichnung für ihr Engagement zuteil. Vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz bekamen sie in Berlin die „Silberne Halbkugel“ überreicht – für „ihren erfolgreichen und vor allem leidenschaftlichen Einsatz zur Rettung des vom Verfall bedrohten, denkmalgeschützten Ratsschiffs“, wie es von der Jury des Denkmalschutz-Preises hieß. „Wir freuen uns riesig“, so Vorsitzender Udo Giesen.

Queen Elizabeth II., Charles de Gaulle und Michael Jackson fuhren mit der „MS Stadt Köln“

Der Förderverein gründete sich 2012, um das marode Schiff aus dem Jahr 1938 zu restaurieren. Damals lag es im Niehler Hafen und verrottete trotz seiner schillernden Vergangenheit. Gebaut im Hinblick auf die Internationale Verkehrsausstellung 1940, überstand das ursprünglich „Hansestadt Köln“ getaufte Boot den Zweiten Weltkrieg im Hafen von St. Goar, wo es der damalige Kapitän gut getarnt haben soll. Nach dem Krieg fuhr es unter amerikanischer Flagge, 1952 ging es an die Stadt Köln zurück. Berühmte Passagiere waren Queen Elizabeth II., Charles de Gaulle und Michael Jackson. Vor etwa 20 Jahren dann ging die „MS Stadt Köln“ außer Betrieb.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mittlerweile haben die 34 Mitglieder des Fördervereins rund 1,7 Millionen Euro Fördergelder und Spenden in ihr 53 Meter langes Schmuckstück investiert. Darunter Gelder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Bundes, des Landes und der Stadt. Allerdings sei die Kölner Verwaltung anfangs „sehr verhalten“ mit dem Verein umgegangen, so Udo Giesen: „Weil man nicht wusste, was sich da tut.“

Es hat sich viel getan in den vergangenen Jahren. Der unter Wasser liegende Rumpf wurde mittlerweile erneuert, elektrische Anlagen instandgesetzt und marode Holzplanken ersetzt. Das Schiff, das seit wenigen Tagen im Rheinauhafen liegt, ist etwa zur Hälfte restauriert. Die Motoren und das Interieur werden aber noch viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen. Erst in zwei oder drei Jahren könnte die Sanierung abgeschlossen sein.

KStA abonnieren