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Satirischer WochenrückblickKölner Hochzeitspaare und der schlechte Laugwitz

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Kölns Standesbeamte sollen samstags wieder trauen. (Symbolbild)

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet.
  • Diesmal geht es um den Samstag-Streik der kölschen Standesbeamten.

Köln – Auch das noch! Die kölschen Standesbeamten haben keine Lust mehr auf Ambiente-Trauungen. Weil die Stadt ihre freiwillig geleisteten Überstunden für Hochzeiten an Samstagen mit einem besonderen Fluidum mit Schampus und Häppchen in einem ungewöhnlichen Milieu einfach nicht mehr bezahlt (Hier lesen Sie mehr). Zum Beispiel in der Severinstorburg. Oder in der Alten Versteigerungshalle.

Schluss damit! Geheiratet wird im Standesamt. Zu den üblichen Dienstzeiten. Mit Konfetti- und Reiswurf-Verbot vor der Rathaustür. Stammbuch auf. Lochen, heften, ablegen. Stammbuch zu und basta.

Ein schlechter Laugwitz

Und das alles nur, weil es im Kulturdezernat eine Überstundenaffäre gegeben hat. Bekanntermaßen ziehen Affären des öfteren Scheidungen nach sich. Man mag das alles bloß für einen schlechten Laugwitz halten und sich die Frage stellen: Was haben kölsche Standesbeamte mit Kultur zu tun?

Nichts. Aber das löst das Problem nicht. Jetzt braucht es frische Ideen. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, wo sich ein Ambiente findet. Wenn der Standesbeamte nicht zum Ambiente kommt, muss das Ambiente zum Standesbeamten kommen.

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Das Historische Rathaus hat in seiner langen Geschichte viele rauschende Karnevalspartys erlebt, bei denen ganze Aktenräume zu Speisekammern umfunktioniert wurden, an denen die Würste von der Decke baumelten, die Pittermännchen fröhlich über die Flure des Spanischen Baus rollten und mächtige Fraktionschefs als Vater Rhein und Schwarzer Räuber es richtig krachen ließen. Der Sprecher eines Oberbürgermeisters konnte sich ohne mit der Wimper zu zucken sogar als Mafiaboss verkleiden.

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Das ist nach diversen Skandalen schon lange nicht mehr drin. Und in diesem Jahr ist eh völlig tote Hose mit Fastelovend. Aber im Wonnemonat Mai und im Frühsommer, wenn Corona vielleicht etwas gnädiger gestimmt ist, müsste doch was gehen in all den Ratssälen. Selbstverständlich mit Abstand. Und streng nach den Vorgaben des Landesbesoldungsgesetzes. Einmal hübsch durchdekoriert mit allem, was der umfangreiche Karnevalsfundus der Stadtverwaltung hergibt und d’r Pitter hierot morje et Marie!

Allen wäre geholfen. Die Standesbeamten müssten keine Überstunden mehr abrechnen und dürften zum Frustabbau bei den Partys im Rathaus-Ambiente am Personalrat drehen. So oft sie wollen. Und die Brautpaare könnten sich bei aufkommenden Zweifeln immer darauf berufen, es sei alles doch nur Fastelovend gewesen.

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