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Satirischer WochenrückblickWarum wir den Speimanes im Kampf um Klopapier brauchen

Lesezeit 2 Minuten
Speimanes

Der Kölner Speimanes vor dem Kölner Dom

  • Über Köln und die Kölner kann unser Autor Peter Berger manchmal nur den Kopf schütteln – oder schallend lachen.
  • In seiner satirischen Köln-Kolumne „Die Woche”, in der er die Nachrichten der vergangenen sieben Tage humoristisch verarbeitet, geht es diesmal um den Kölschen Speimanes.
  • Denn wer könnte besser dafür sorgen, dass die Kölner in der Corona-Krise endlich kapieren, worum es geht?

Köln – Mein lieber Speimanes! Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es Dir und Deinen Freunden hinger d’r Britz im Hänneschen gerade ergeht. Kein Ostermärchen, kein Kinderlachen, keine Premiere. Totenstille. Dauerquarantäne.

Ich will Dir auch nicht zu nahe treten. Aber wer, wenn nicht Du mit Deiner Lebensklugheit, der immer so viel Hohn und Spott ertragen muss, bloß weil Du ein wenig stotterst und einen Buckel hast, könnte uns das Tragen von Schutzmasken in diesen Zeiten besser vermitteln?

Ne kölsche Quasimodo mit feuchter Aussprache

Dein trockener Humor gepaart mit Deiner feuchten Aussprache. Und außerdem hast Du vor niemandem Respekt. Was sagen die Kölschen noch über Dich? „Dä hätt en Muhl, do kann mer en Botz drenn wäsche.“

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Ja. Ich weiß. Wir lachen immer über Dich, weil Dein Erscheinungsbild – sagen wir mal – gewöhnungsbedürftig ist. Das tut man nicht, jemanden wegen seiner körperlichen Gebrechen verspotten. Aber wir waren niemals gemein zu Dir. Du bist unser Hofnarr, der Liebling der Kinder. Ne kölsche Quasimodo zum jänhan.

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Also, mein lieber Speimanes! Selten war Deine feuchte Aussprache so wichtig für uns. Maske auf und raus auf die Straße mit Dir. Damit wir endlich kapieren, worum es geht. Stell Dich vor die Supermärkte, stürze Dich in den Kampf ums Klopapier. Du machst das mit Abstand am besten. Da bin ich mir sicher. Das schafft Schnäuzerkowski nicht. Der kriegt ja nicht mal die widerspenstigen Knollendorfer in den Griff. Wenn Dir das gelingt, dass wir am Ende alle Schutzmasken tragen, werden wir sie Dir zu Ehren mit einem kölschen Namen versehen: Schwaadlappe. 

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