nnenstadt – IDiese Metzgerei lässt Hunde- und Katzenherzen höher schlagen: Beim „Barf Butcher“ sind, im Gegensatz zu anderen Fleischereien, Hunde im Ladenlokal nicht nur herzlich willkommen – sondern das komplette Angebot richtet sich sogar speziell an sie und ihre schnurrenden Kollegen. Und wenn sie lieb sind, bekommen die Vierbeiner hier, ähnlich dem Scheibchen Fleischwurst für Kinder in normalen Fleischereien, sogar mal ein Leckerli von Metzgermeister Heinz Behrens über die Theke gereicht.
Der Laden für frische Tiernahrung feiert im Januar bereits sein dreijähriges Bestehen. „Ich habe mittlerweile einen großen Kundenstamm, vieles lief über Mund-Propaganda“, erläutert der 48-Jährige.
Die Idee zu seinem Laden an der Paulstraße 6 im Pantaleonsviertel – von der Nord-Süd-Fahrt direkt um die Ecke herum – hatte er, nachdem der „Kaiser's“-Supermarkt in Zollstock, in dem er zuvor arbeitete, seine Türen schloss. „Ich hatte dann beschlossen, mich selbstständig zu machen“, erzählt Behrens. „Die große Frage war, wie ich das mit meinem Hund vereinbaren kann. Und da ich sowieso schon Fleischer war, hat sich das mit der Metzgerei für Hunde und Katzen ergeben.“ Hier haben zwei- und vierbeinige Kunden die Wahl: An der Frischetheke gibt es Fleisch- und Innereien-Sorten, wie etwa Kalbsbrust, Rinderlunge oder Ochsenschwanz; auf der anderen Seite gibt es getrocknete Knabbereien wie Dorschhaut oder Hühnerbrust, kleine Leckerlis zur Selbstbedienung aus der Dose, oder komplette Menüs mit Gehacktem oder Carcassen im Beutel aus der Tiefkühltruhe. Und des Weiteren noch Hunde-Zubehör wie Spielzeug, Bücher oder Gassi-Beutel.
Die Philosophie des „Barfens“ – der biologisch artgerechten Rohfütterung– besteht darin, Tiere möglichst naturnah zu ernähren – mit einfachen Zutaten, ohne Zusatz-, Konservierungsstoffe oder Lockmittel, wie in manchem Tierfutter aus dem Supermarkt. „Ich gehe ganz entspannt mit dem Thema um, nicht dogmatisch. Tierhaltern versuche ich, die Angst vor der Umstellung auf Barf-Futter zu nehmen, aber es liegt an ihnen, was sie dann daraus machen.“ Bei Dosen- oder Schälchen-Futter mache man sich normalerweise wenig Gedanken, was genau im Futter drin ist. „Dabei muss Barf nicht unbedingt teurer sein als herkömmliches Hunde- oder Katzenfutter.“
Das Ladenlokal überzeugt mit schönem Design, frischen Farben und lädt zum Stöbern ein. Ein Hingucker ist der alte Schrank für die Trocken-Leckerlis. „Er ist von 1840 und war schon in der ersten Einrichtung des Hauses enthalten“, sagt Behrens. Er persönlich freut sich auch über die nette, unkomplizierte Nachbarschaft in seinem urtümlichen Pantaleonsviertel, in dem er selbst auch wohnt. „Und eine 1a-Lauflage wie auf der Severinstraße habe ich auch gar nicht nötig – denn meine Kunden wissen ja, wo ich bin.“ Bei Bedarf liefert er ab einem Einkaufswert ab 50 Euro im Zehn-Kilometer-Umkreis übrigens auch aus. „Drei Mal die Woche gehe ich auf Tour; das abendliche Fahren durch die Stadt finde ich sehr entspannend.“
Heinz Behrens
Heinz Behrens, Metzger für Tiere
