Seit Januar mehr als 60 StrafanzeigenBetrüger schicken Kölnern SMS mit Paket-Info

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Mobilfunkbetreiber

Handy. (Symbolbild)

Köln – Die SMS trägt eine Handynummer als Absender und kündigt sich Freitagmorgen um 7.14 Uhr mit einem Pling an: „Saint Laurent: Ihr Paket wird heute mit UPS zugestellt“, steht da. Es folgt ein blau unterlegter Link, den man anklicken soll, um den Lieferstatus zu verfolgen. Die SMS stammt in Wahrheit aber nicht von UPS, sondern von Betrügern.

Kurznachrichten mit Inhalten wie diesem überschwemmen derzeit die Stadt. Meistens geht es um Paketbenachrichtigungen, manchmal aber auch um vermeintliche Behördeninformationen rund um Corona. In jedem dieser Fälle handelt es sich um so genanntes Smishing – ein Kunstwort zusammengesetzt aus den Begriffen „SMS“ und „Phishing“ (das Verschaffen persönlicher Daten mit gefälschten Mails oder Internetseiten).

Hohe Dunkelziffer in Köln

Mehr als 60 Strafanzeigen bearbeitet die Kölner Polizei seit Mitte Januar, berichtet eine Behördensprecherin. Die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Die Sprecherin empfiehlt allen, die eine entsprechende SMS erhalten haben, dies der Polizei zu melden – am schnellsten funktioniere das mit einer Online-Anzeige.

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Klickt der Handynutzer den Link in der SMS an, riskiert er, dass eine Schadsoftware auf das Smartphone geladen wird. Im weiteren wird er auf eine Fake-Website weitergeleitet, die zum Beispiel der offiziellen Seite von Apple ähnelt. Es erscheint die Aufforderung: „Ihr Gerät ist infiziert. Geben Sie Ihre Apple ID an, um Schutzsoftware zu installieren.“

Handy in Flugmodus schalten

Auf diesem Weg versuchen die Täter, die Zugangsdaten zu den Apple-Accounts abzugreifen. In abgewandelten Fällen erfragen Sie auch Kreditkartennummern oder Passwörter für Dienste wie Amazon, Google, Facebook, ebay oder Instagram.

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Erst kürzlich waren erneut Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Hunderten Millionen Facebook-Nutzern in einem Hacker-Forum entdeckt worden. Die gestiegene Zahl von betrügerischen SMS in der vergangenen Zeit könnte nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW mit dem Datenleck bei Facebook in Verbindung stehen.

Hat man den Link in der SMS bereits angeklickt und die Schadsoftware heruntergeladen, empfiehlt die Polizei, das Smartphone in den Flugmodus zu schalten, den Provider zu informieren und die ungewollte App im abgesicherten Modus zu deinstallieren.

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